Drei Journalisten wegen Präsidentenbeleidigung verurteilt

Der türkische Präsident Erdoğan ist ein weiteres Mal juristisch gegen angebliche Verunglimpfungen vorgegangen. Diesmal traf es die drei kurdischen Journalisten Hüseyin Aykol, İnan Kızılkaya und İhsan Çaralan.

Der türkische Präsident Erdoğan ist erneut juristisch gegen angebliche Verunglimpfungen vorgegangen. Diesmal traf es die drei kurdischen Journalisten Hüseyin Aykol, İnan Kızılkaya und İhsan Çaralan, die für die mittlerweile per Notstandsdekret verbotene Tageszeitung Özgür Gündem gearbeitet haben.

Das Istanbuler Gericht sah es als erwiesen an, dass der Präsident in einem in der Özgür Gündem veröffentlichten Artikel persönlich beleidigt wurde. Der ehemalige Chefredakteur Hüseyin Aykol und der stellvertretenden Chefredakteur İnan Kızılkaya wurden zu Haftstrafen von jeweils einem Jahr und zehn Monaten, der Kolumnist İhsan Çaralan zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt. Während die Strafen von Kızılkaya und Çaralan zur Bewährung ausgesetzt wurden, kommt Hüseyin Aykol ins Gefängnis, wenn das Urteil in der nächsthöheren Instanz bestätigt werden sollte.

Türkei: Größtes Gefängnis für Journalisten

Die Türkei gilt als eines der größten Gefängnisse für Journalisten. Nach Angaben der Plattform „Solidarität mit den gefangenen Journalisten“ (Tutuklu Gazetecilerle Dayanışma Platformu, TGDP), befanden sich bis zum 21. September 217 Pressemitarbeiter*innen im Gefängnis.