„Hubschrauber-Folter“: Freispruch für Journalist:innen

Die wegen „staatsfeindlicher Berichterstattung“ im Fall der sogenannten Hubschrauber-Folter als PKK-Mitglieder in Wan angeklagten Journalist:innen Adnan Bilen, Zeynep Durgut, Cemil Uğur, Nazan Sala und Şehriban Abi sind freigesprochen worden.

Die Journalist:innen Adnan Bilen, Zeynep Durgut, Cemil Uğur, Nazan Sala und Şehriban Abi sind in Wan von dem Vorwurf der „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" freigesprochen worden. Nazan Sala wurde aufgrund ihrer Tätigkeit für den vor zehn Jahren geschlossenen Sender Roj TV wegen „Terrorpropaganda“ zu einem Jahr und drei Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, der Strafvollzug wurde jedoch ausgesetzt.

Die fünf Journalist:innen waren angeklagt wegen ihrer Berichterstattung im Fall der zwei Dorfbewohner Osman Şiban (50) und Servet Turgut (55), die im September 2020 in der Nähe von Şax (Çatak) vom türkischen Militär verschleppt, gefoltert und aus einem Hubschrauber gestoßen worden waren. Während Şiban von der erlebten Folter vermutlich für den Rest seines Lebens gezeichnet sein wird, ist Servet Turgut nach 20 Tagen im Koma gestorben. Um eine kritische Berichterstattung zu verhindern, hatten die türkischen Behörden eine Nachrichtensperre zu dem Fall verhängt.

Am letzten Verhandlungstag und der Urteilsverkündung nahmen von den Angeklagten nur die freie Journalistin Nazan Sala und die MA-Korrespondenten Adnan Bilen und Cemil Uğur mit ihren Verteidiger:innen teil. Der Prozess wurde von der Media and Law Studies Association (MLSA) und der Journalistengewerkschaft TGS beobachtet.

Adnan Bilen, Cemil Uğur, Nazan Sala und die JinNews-Korrespondentin Şehriban Abi waren im Zuge des Verfahrens sechs Monate in Untersuchungshaft, im April vergangenen Jahres wurden die Haftbefehle aufgehoben.