Ermittlungen gegen ermordeten Journalisten

Gegen den in Cizîr ermordeten Redakteur der kurdischen Zeitung Azadîya Welat, Rohat Aktaş, und 26 weitere Journalist*innen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) hat die Generalstaatsanwaltschaft Diyarbakır gegen 27 Korresponent*innen und Mitarbeiter*innen der per Dekret verbotenen kurdischen Zeitung Azadîya Welat Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bisher wurden sechs Journalist*innen und drei ehemalige Mitarbeiter*innen zur Antiterrorpolizei in Amed (Diyarbakır) vorgeladen.

Ermittlung gegen 27 Mitarbeiter*innen

Bei den Betroffenen, gegen die ermittelt wird, handelt es sich um den presserechtlich verantwortlichen Ramazan Ölçen, den Redakteur İsmail Çoban, die Journalist*innen Bişar Durgut, Emrah Kelekçiler, Mehmet Çetin Altun, Melek Bozan, Rojhat Bilmez, Zafer Tüzün, Zeynel Abidin Bulut und die Mitarbeiter*innen Elfesiye Baran, Ferit Köylüoğlu, Metin Gül, Yıldırım Temel, Hamza Biçer, Cihan İpek, Hacı Yusuf Topaloğlu, Serdar Kale, Özkan Özbayhan, Seydoş Dayan, Welat Yalçın, Welat Öztekin, Mehmet Emin Kaya, Sadık Araz, Harun Aydın, Mehmet Şah Aydemir und Mehmet Selim Azçalışan. Die bisher Vernommenen wurden gefragt, welche Verbindungen sie zu „Terrororganisationen“ haben und ob sie Personen kennen, die in der PKK organisiert sind.

Ermordeter Redakteur Teil des Ermittlungsverfahrens

Unter den Beschuldigten befindet sich auch Rohat Aktaş, ein Redakteur von Azadiya Welat, der ermordet wurde. Rohat Aktaş ist am 13. Februar 2016 zusammen mit sechzig weiteren Zivilist*innen in einem der Todeskeller von Cizîr (Cizre) von türkischen Sicherheitskräften bei lebendigem Leib verbrannt worden. Die türkischen Militärs hatten Benzin in die Keller geleitet und sie in Brand gesetzt. Das Kriegsverbrechen ist bis heute ungesühnt.