16 Journalist:innen in Amed inhaftiert

Von den 20 Journalist:innen, die vergangene Woche in Amed festgenommen wurden, sind 16 inhaftiert worden. Kolleg:innen und Angehörige rufen zum Protest auf.

Von den am 8. Juni auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft Diyarbakır (ku. Amed) festgenommenen 22 Personen, darunter 20 Journalist:innen, sind 16 vom diensthabenden Haftrichter wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in einer Terrororganisation inhaftiert worden. Verhaftet wurden die Direktorin der Frauennachrichtenagentur JinNews, Safiye Alagaş, der Ko-Vorsitzende des Journalist:innenvereins Dicle-Firat (DFG), Serdar Altan, der Redakteur der Nachrichtenagentur MA, Aziz Oruç, der Redakteur der kurdischsprachigen Zeitung Xwebûn, Mehmet Ali Ertaş, sowie Zeynel Abidin Bulut, Ömer Çelik, Mazlum Doğan Güler, Ibrahim Koyuncu, Neşe Toprak, Elif Üngür, Abdurrahman Öncü, Suat Doğuhan, Remziye Temel, Ramazan Geciken, Lezgin Akdeniz und Mehmet Şahin.

Die JinNews-Redakteurin Gülşen Koçuk sowie Esmer Tunç, Mehmet Yalçın, Kadir Bayram, Feynaz Koçuk und Ihsan Ergülen wurden unter Meldeauflagen entlassen.

Proteste vor dem Gericht

Vor dem Gericht protestierten Journalist:innen und Angehörige. Nach der Entscheidung wurde skandiert: „Die freie Presse kann nicht zum Schweigen gebracht werden“, „Durch Widerstand werden wir siegen“ und „Widerstand heißt Leben!".

Die Ko-Vorsitzende des DFG, Dicle Müftüoğlu, betonte, die Proteste gegen die Inhaftierungen werden weitergehen: „Seit den 90er Jahren habt Ihr alle Methoden probiert. Aber auch mit diesen Operationen werdet Ihr keinen Erfolg haben. Ihr werden keinen Erfolg damit haben, unseren Arbeitskolleg:innen mit Copy-and-Paste-Urteilen die Freiheit zu nehmen. Wir akzeptieren diese Entscheidung nicht und werden unsere Proteste bis zu ihrer Freilassung fortsetzen.“ Müftüoğlu kündigte eine Kundgebung um 13 Uhr vor dem Gebäude des DFG an und rief „alle, welche die Pressefreiheit unterstützen“, zum Protest auf.