Unbefristeter Hungerstreik im Gefängnis von Giresun
Ein Teil der gegen massive Rechtsverletzungen seit 55 Tagen im Turnus hungerstreikenden Gefangenen in Giresun-Espiye hat einen unbefristeten Hungerstreik ohne Ablösung gestartet.
Ein Teil der gegen massive Rechtsverletzungen seit 55 Tagen im Turnus hungerstreikenden Gefangenen in Giresun-Espiye hat einen unbefristeten Hungerstreik ohne Ablösung gestartet.
Seit 55 Tagen leisten Gefangene in Giresun-Espiye mit einem Hungerstreik in Schichten Widerstand gegen die Rechtsverletzungen und die Repressalien durch die Vollzugsleitung. Die Gefangenen Erdal Emeç, Aydın Oğuz und Ahmet Budak sind jetzt in einen unbefristeten Hungerstreik ohne Ablösung getreten. Erdal Emeç ist krank und erklärte in einem Anruf mit seiner Familie, dass damit der Widerstand auf eine neue Stufe gehoben werde. Der Kampf gehe weiter, bis die Forderungen der Gefangenen erfüllt würden. Emeç berichtete außerdem, dass die Gefangenen aufgrund des von ihnen begonnenen Hungerstreiks in Einzelzellen gesperrt werden.
„Es geht um physische und psychische Folter“
Zu den Forderungen der Gefangenen hatte Metin Uyar bei einem Anruf bei seiner Familie am 40. Tag der Aktion erklärt: „Durch die Isolation soll den Menschen ihre Würde, die Menschlichkeit und die Identität genommen werden. Im Espiye-Gefängnis herrscht der Faschismus. Hier wird unsere kurdische Identität direkt angegriffen. Es geht um physische und psychische Folter. Unsere Freunde werden nicht ins Krankenhaus gebracht, man gibt ihnen keine kurdischen Bücher. In den letzten Tagen gab es Razzien auf unseren Stationen und unsere Genossen wurden in Handschellen abgeführt. Einige unserer Freunde wurden verprügelt und erhielten Anzeigen. Wir haben hier kranke Genossen, die am Rande des Todes stehen."
Erst im letzten August war der inhaftierte sechzigjährige DBP-Politiker Mehmet Candemir nach offiziellen Angaben an einem Herzinfarkt im Espiye-Gefängnis gestorben.