Sechs Schutzsuchende auf dem Mittelmeer gestorben

Sechs Schutzsuchende aus Syrien, unter ihnen drei Kinder, sind bei der Überfahrt nach Italien gestorben. Nach UNHCR-Angaben starben sie an Durst, Hunger und schweren Verbrennungen.

Sechs Personen, unter ihnen drei Kinder im Alter von ein, zwei und zwölf Jahren, sind bei der Überfahrt von Libyen nach Sizilien gestorben. „Sie sind verdurstet, verhungert und an schweren Verbrennungen gestorben. Das ist inakzeptabel“, schrieb die UNHCR-Vertreterin in Italien, Chiara Cardoletti, auf Twitter. „Die Stärkung der Seenotrettung ist der einzige Weg, um solche Tragödien zu verhindern.“ Das Boot, auf dem die sechs Menschen starben, kam am Montag in Porte Pozallo auf Sizilien an. 26 Überlebende befanden sich ebenfalls an Bord.

Keine Schlagzeile wert“

Die Crew des Rettungsschiffes Iuventa kommentierte auf Twitter: „Hey Europa, auf einem Boot, das in Italien angekommen ist, waren 6 Tote - dabei ein 12-jähriges, ein zweijähriges & ein einjähriges Kind. Sie sind langsam elendig verdurstet. VERDAMMTE SCHEISSE. KEINE TRÄNE, KEINE SCHLAGZEILE WERT ODER WAS? Rest In Power!“

Es müssen sichere Fluchtwege garantiert werden

Immer wieder sterben Schutzsuchende durch Hunger und Durst auf dem Mittelmeer, da Booten das Benzin ausgeht und sie steuerlos auf dem Meer treiben. Chemische Verbrennungen sind keine Seltenheit, da die Mischung aus Diesel und Salzwasser schwere Verätzungen hervorruft.

Nach UNHCR-Angaben haben in diesem Jahr bereits 1.200 Menschen auf dem Mittelmeer ihr Leben verloren. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Es wird befürchtet, dass die Flucht und das Sterben aufgrund der von den Industrienationen herbeigeführten Klimakatastrophe noch zunehmen werden. Als einziges Mittel, dem Sterben Einhalt zu gebieten, gelten sichere und legale Fluchtwege nach Europa und ein Ende der Ausbeutung, Zerstörung der Trikontstaaten und der von den internationalen Mächten getriebenen Kriegspolitik.