Sea-Watch 3 sucht sicheren Hafen
Nach der Rettung von 363 schiffbrüchigen Schutzsuchenden befindet sich das Rettungsschiff der Seenotrettungsorganisation Sea-Watch auf der Suche nach einem sicheren Hafen.
Nach der Rettung von 363 schiffbrüchigen Schutzsuchenden befindet sich das Rettungsschiff der Seenotrettungsorganisation Sea-Watch auf der Suche nach einem sicheren Hafen.
Das Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ befindet sich mit 363 Schutzsuchenden an Bord auf der Suche nach einem sicheren Hafen. Die Schiffbrüchigen konnten in fünf Rettungseinsetzen seit dem 26. Februar vor der libyschen Küste geborgen werden. Nun sucht das Schiff der zivilen Seenotrettungsorganisation Sea-Watch e.V. schnellstmöglich einen sicheren Hafen.
Innenministerium muss Forderung von aufnahmebereiten Städten respektieren
Auf Twitter schrieb der Berliner Verein: „Die 363 Menschen an Bord der #SeaWatch3 brauchen jetzt einen sicheren Hafen. Deutschland darf Mittelmeerstaaten nicht alleine lassen, das Innenministerium muss die Aufnahme von Geretteten sicherstellen und Forderung von über 230 aufnahmebereiten Seebruecke-Städten und Kommunen respektieren.“ Im Rahmen der Kampagne Seebrücke haben hunderte Städte in Deutschland ihre Aufnahmebereitschaft für schiffbrüchige Schutzsuchende erklärt. Das Bundesinnenministerium blockiert jedoch den humanitären Einsatz der Kommunen und versucht, die Aufnahmezahlen so gering wie möglich zu halten.
Mindestens 263 Schutzsuchende in diesem Jahr im Mittelmeer ertrunken
Während sich Teile der Zivilgesellschaft in Europa für die Rettung von Schutzsuchenden engagieren und Seenotrettungs-Initiativen aufbauen und unterstützen, haben die Regierungen in Europa die Rettung schiffbrüchiger Schutzsuchender praktisch eingestellt und versuchen immer wieder durch Sanktionen, einer willkürlichen Auslegung von Regelungen zum Schiffsbetrieb oder neuen Einschränkungen, die zivile Seenotrettung zu sabotieren. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2021 sind bereits mindestens 263 Schutzsuchende ertrunken. Die eigentliche Zahl dürfte wesentlich höher sein.
Eine weitere hohe Zahl von Schutzsuchenden wurde mit ungeklärtem Schicksal von der sogenannten libyschen Küstenwache in das Bürgerkriegsland zurückgeschleppt. Dort werden die Schutzsuchenden in Privatgefängnissen misshandelt, gefoltert, ermordet oder auf Sklavenmärkten verkauft. Obwohl der Bundesregierung dieses Schicksal der Schutzsuchenden in Libyen bekannt ist, setzt sie ihre Unterstützung für die libysche Küstenwache fort und behauptet, Libyen stelle einen „sicheren Hafen“ für Schiffbrüchige dar.