Rettungsschiff „Ocean Viking“ erneut festgesetzt
Italienische Behörden hindern das Schiff „Ocean Viking“ der Organisation SOS Meditarranée, seinen Rettungseinsatz im Mittelmeer fortzusetzen.
Italienische Behörden hindern das Schiff „Ocean Viking“ der Organisation SOS Meditarranée, seinen Rettungseinsatz im Mittelmeer fortzusetzen.
Die „Ocean Viking“ wurde von den italienischen Behörden im Hafen von Trapani auf Sizilien festgesetzt. Demnach läge eine fehlerhafte Registrierung von Containeraufbauten vor. Die Zertifizierung dieser Container als Frachtgut wird in Frage gestellt, zweieinhalb Jahre nachdem diese in einer professionellen Werft installiert und von allen zuständigen Aufsichtsbehörden validiert wurden. Seit Beginn der Tätigkeit der Ocean Viking wurden 5.108 Menschen aus Seenot gerettet und in diesen Strukturen sicher untergebracht. Obwohl die Aufbauten offiziell genehmigt sind, darf die „Ocean Viking“ ihren Rettungseinsatz nicht fortsetzen.
Zuletzt war die „Ocean Viking“ vor einem Jahr aus einer fünfmonatigen Festsetzung entlassen worden. In der Zwischenzeit rettete die „Ocean Viking“ im Jahr 2021 in 33 Einsätzen 2.832 Männer, Frauen und Kinder und brachte diese an einen sicheren Ort.
Bereits 240 Tote Schutzsuchende im Januar
SOS Mediteranée erklärt: „Wir bedauern, dass unser Schiff weiterhin so genau unter die Lupe genommen wird. Dies war die sechste Hafenstaatkontrolle, der sich die Ocean Viking seit Aufnahme ihrer Rettungseinsätze im zentralen Mittelmeer im August 2019 unterziehen musste. 2021 war das tödlichste Jahr im zentralen Mittelmeer seit 2017 und durch diese Kontrolle wird die Wiederaufnahme unserer Rettungseinsätze wieder verzögert. Allein im letzten Monat ertranken mindestens 240 Menschen vor den Toren Europas. Humanitäre Schiffe wie die Ocean Viking füllen die Lücke, welche von den europäischen Staaten in der Seenotrettung hinterlassen wird, und sind deswegen unerlässlich, um diese fortwährenden Schiffsunglücke zu verhindern.“
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration sind im vergangenen Jahr mehr als 1.800 Menschen bei der Überfahrt in Richtung Europa ums Leben gekommen. Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl wegen der Dunkelziffer weit höher liegt.