Über 700 gerettete Schutzsuchende erreichen Sizilien

Das Rettungsschiff Ocean Viking konnte mit 306 Schutzsuchenden an Bord auf Sizilien landen. Währenddessen rettete die italienische Küstenwache 396 Schutzsuchende von einem Holzboot, das an der Südküste Siziliens auf Grund gelaufen war.

Das zivile Seenotrettungsschiff Ocean Viking von SOS Meditarranee konnte am Donnerstag gegen Mittag auf Sizilien anlanden. Die 306 Schutzsuchenden an Bord waren bereits bis zu neun Tage unterwegs.

Die Besatzung berichtete, dass insbesondere die letzte Nacht aufgrund von Sturm und vier Meter hohen Wellen hart gewesen sei. Die Situation habe „viele der Überlebenden weiter geschwächt“ und das Deck sei durch den Sturm vollständig überflutet worden.

Die Ocean Viking hatte einen Tag zuvor die Erlaubnis erhalten, nach Tagen schlechten Wetters und Stürmen in Sizilien anzulanden. Die Menschen an Bord hatten heftig unter der Kälte gelitten, da der Regen die Decken durchnässt hatte und auch Rettungsdecken zur Neige gingen.

SOS Mediterranee hatte vor der Landung in Sizilien neun Anträge gestellt, bevor die Erlaubnis erging, in Sizilien festzumachen. Die Schutzsuchenden befanden sich zum Teil aufgrund der Überfahrt über das Mittelmeer in einer bedrohlichen gesundheitlichen Situation. Acht Schutzsuchende waren daher bereits am Wochenende vom Schiff evakuiert worden. Sie befanden sich aufgrund von Treibstoffverbrennungen in einem bedrohlichen Gesundheitszustand. Ein 12-jähriger unbegleiteter Minderjähriger erklärte gegenüber dem Kommunikationsteam von SOS Mediterranee, dass das Meer für ihn die einzige Option darstellte, nachdem er in Libyen interniert und zur Zwangsarbeit gezwungen worden war.

396 Menschen von Holzboot gerettet

Unterdessen haben die italienischen Behörden am Mittwoch eine Rettungsaktion durchgeführt und mindestens 396 Schutzsuchende von einem Fischerboot, das direkt vor dem Hafen von Pozzallo an der Südküste Siziliens auf Grund gelaufen war, gerettet.

Nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA kamen die Schutzsuchenden überwiegend aus „Ägypten, Syrien und Äthiopien“. Hohe Wellen und schlechtes Wetter machten die Rettungsaktion kompliziert.

Foto: @SOSMedIntl