Politische Gefangene in Xarpêt im Hungerstreik

Im T-Typ-Gefängnis Elazığ sind fünf politische Gefangene aus Protest gegen ihre menschenrechtswidrigen Haftbedingungen in einen Hungerstreik getreten. Der Vollzugsleiter bezeichnet sie als Terroristen.

In mehreren Haftanstalten der Türkei leisten politische Gefangene mit Hungerstreiks Widerstand gegen ihre menschenrechtswidrige Behandlung. Wie jetzt bekannt wurde, sind fünf Gefangene im T-Typ-Gefängnis Elazığ (ku. Xarpêt) am 22. Dezember in einen unbefristeten Hungerstreik getreten.

Bei den Hungerstreikenden handelt es sich um Mahir Kapan, Celil Dağtekin, Nevzat Akbulak, Ömer Özkan und Özgür Taş. Ihren Familien gegenüber gaben sie an, dass sie sich mit ihrer Aktion gegen die unerträglichen Zustände in der Haftanstalt wehren. Die Kommunikation untereinander ist eingeschränkt, Besuche werden willkürlich verhindert, Bücher und Briefe nicht ausgehändigt, es gibt keine angemessene Gesundheitsversorgung und die Vollzugsleitung versucht den militärischen Zählappell durchzusetzen.

Der Vollzugsleiter habe sie bedroht und zu ihnen gesagt: „Elazığ ähnelt keinem anderen Ort. Ihr seid keine politischen Gefangenen, sondern Terroristen.“ Die Angehörigen teilen mit, dass die Gefangenen psychisch unter Druck gesetzt werden und ihnen auch Kühlschränke und Fernseher verweigert werden.

Auch in anderen Gefängnissen dauern die Hungerstreiks an. Im Hochsicherheitsgefängnis Konya-Ereğli in Zentralanatolien sind Dutzende politische Gefangene am 4. Oktober in einen unbefristeten Hungerstreik im zehntägigen Wechsel getreten. Seit dem 16. November ist der Turnus ausgesetzt, die Beteiligten verweigern aus Protest gegen ihre Haftbedingungen durchgängig und unbefristet die Nahrungsaufnahme.