Ministerium ignorierte Anträge von gestorbenem Gefangenen
Der verstorbene politische Gefangene Takiyettin Özkahraman hatte vor seinem Tod zwei Anträge auf Entlassung gestellt. Das Justizministerium ignorierte die Anträge des 75-Jährigen.
Der verstorbene politische Gefangene Takiyettin Özkahraman hatte vor seinem Tod zwei Anträge auf Entlassung gestellt. Das Justizministerium ignorierte die Anträge des 75-Jährigen.
Takiyettin Özkahraman, der ehemalige Kreisvorsitzende der Partei des Friedens und der Demokratie (Barış ve Demokrasi Partisi, BDP) in Kelê (türk. Malazgirt), war vor drei Jahren festgenommen worden. Der Gesundheitszustand des 75-Jährigen verschlechterte sich rapide, bis er am 18. September im Krankenhaus von Wan an Lungenversagen verstarb. Er wurde in seinem Heimatort unter einem massiven Polizeiaufgebot beigesetzt.
Seine Ehefrau Hacer Özkahraman berichtet, ihr Mann habe bereits am 19. August und am 10. September beantragt, aufgrund der Verschlechterung seines Gesundheitszustands aus der Haft in den Hausarrest entlassen zu werden. Das Justizministerium ignorierte jedoch die Anträge des Gefangenen. In den Anträgen war die Rede von Bluthochdruck, Reflux, Herzschwäche und Atemnot.
In der Türkei und in Nordkurdistan befinden sich Hunderte schwer kranke Gefangene in Haft und haben keinerlei Aussicht auf Entlassung. Währenddessen entließ das Regime zehntausende schwerkriminelle Gefangene, vor allem solche, die von der AKP und MHP dem eigenen Klientel zugerechnet werden.