Izzettin Sevilgen nach 31 Jahren in türkischer Haft freigelassen

Izzettin Sevilgen ist nach 31 Jahren in türkischer Haft freigelassen und in Sêrt begeistert begrüßt worden. Die Haftentlassung war mehrfach verschoben worden, weil der wegen PKK-Mitgliedschaft verurteilte Kurde keine Reue zeigte.

Izzettin Sevilgen ist nach über 31 Jahren in türkischen Gefängnissen freigelassen worden. Der Kurde war am 15. Juni 1992 in Sêrt-Dih (tr. Siirt-Eruh) verhaftet und vor dem Staatssicherheitsgericht Diyarbakır (ku. Amed) wegen Mitgliedschaft in der PKK und Separatismusvorwürfen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Sein regulärer Entlassungstermin wäre am 15. Juni 2022 gewesen. Weil er kein Reuebekenntnis abgab, wurde seine Freilassung vom Verwaltungs- und Kontrollausschuss der Vollzugsanstalt viermal verschoben.

Am Donnerstagabend wurde Sevilgen schließlich aus der Haftanstalt in Giresun entlassen. Bei seiner heutigen Ankunft in Sêrt wurde er von einer großen Menschengruppe begeistert empfangen. Sevilgen sagte, dass er im Gefängnis Freunde zurücklassen musste, die seit Jahrzehnten Widerstand leisten: „Sie alle lassen euch grüßen. Meine Hoffnung ist, dass sie alle bald draußen sind.“ Bei der Begrüßung wurden begleitet von Applaus und Freudentrillern weiße Tauben als Symbol für Freiheit und Frieden fliegen gelassen.