Flüchtlingshelfer aus der Türkei auf Lesbos verhaftet

Auf der griechischen Insel Lesbos sind zwei Flüchtlingshelfer aus der Türkei verhaftet worden. Die Konföderation der unterdrückten Migranten in Europa (AvEG-Kon) ist besorgt um die Sicherheit der beiden Männer und fordert ihre umgehende Freilassung.

Auf der griechischen Insel Lesbos sind Anfang letzter Woche zwei Flüchtlingshelfer aus der Türkei verhaftet worden. Ali Can Albayrak und Hüseyin Sahin wird vorgeworfen, zwei ebenfalls aus der Türkei geflüchteten Menschen beim illegalen Grenzübertritt geholfen zu haben. Die Konföderation der unterdrückten Migranten in Europa (AvEG-Kon) ist besorgt um die Sicherheit der beiden Männer, da sie sowohl bei ihrer Festsetzung auf Lesbos als auch nach der Überstellung in ein Gefängnis auf der Insel Chios misshandelt worden seien, teilweise auch nackt. Das Bündnis fordert ihre umgehende Freilassung.

„Der faschistische türkische Staat drängt unzählige Menschen, hauptsächlich Sozialist*innen, Kurd*innen, aber auch alle Oppositionelle dazu, die Türkei zu verlassen, um sich einer Inhaftierung zu entziehen. Sie wandern nach Europa oder in andere Teile der Welt aus und müssen ihr Leben als politische Geflüchtete weiterführen”, kritisiert AvEG-Kon. Auch Albayrak und Sahin gehören zu den zahlreichen Menschen, die vor der politisch motivierten Willkürjustiz der türkischen Behörden nach Griechenland geflohen sind. Beide gehören der Sozialistischen Partei der Unterdrückten (ESP) an und wurden deshalb in der Türkei wiederholt festgenommen, verhaftet und Gewalt ausgesetzt. Als Geflüchtete auf Lesbos setzten sie ihren Aktivismus fort, insbesondere engagierten sie sich gegen die menschenverachtende EU-Flüchtlingspolitik innerhalb der Solidaritätsbewegung für Schutzsuchende. Am 17. November wurden sie festgenommen und anschließend verhaftet.

Aufruf für die Freilassung von Albayrak und Sahin

„Wir verurteilen den griechischen Staat und die EU hinsichtlich ihrer Flüchtlingspolitik. Als sei es nicht schon genug des Leides für die Geflüchteten, in Sammellager gesteckt zu werden, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen leben müssen, setzt die Grenzpolizei auch illegale und gewalttätige Rückkehr- beziehungsweise Vertreibungspraktiken gegen neuankommenden Geflüchtete ein”. AvEG-KON ruft alle in Europa tätigen Parteien und Organisationen, insbesondere die Arbeiter*innen und Unterdrückten dazu auf, gegen den griechischen Staat zu protestieren, Solidarität mit Alican Albayrak und Hüseyin Sahin zu zeigen und den Kampf um ihre Freilassung zu unterstützen. „Es liegt in unserer politischen und humanitären Verantwortung, die Solidarität mit den Geflüchteten, die täglich einen Überlebenskampf gegen die EU-Flüchtlingspolitik führen, zu stärken.”