Über 2000 Menschen auf dem Weg nach Spanien ertrunken

Wie die spanische NGO Caminando Fronteras berichtet, sind im ersten Halbjahr 2021 mindestens 2.087 Schutzsuchende beim Versuch, Spanien zu erreichen, ertrunken.

Die spanische Nichtregierungsorganisation Caminando Fronteras berichtet, dass im ersten Halbjahr 2021 mindestens 2.087 Menschen beim Versuch, Spanien zu erreichen, gestorben oder verschwunden sind. Die reale Zahl dürfte weit höher liegen, da insbesondere auf der gefährlichen Atlantikroute zu den Kanarischen Inseln viele Boote einfach in den Fluten „verschwinden“.

Unter den 2.087 registrierten Todesfällen befinden sich 341 Frauen und 96 Kinder. Die Opfer des EU-Grenzregimes stammen aus 18 Staaten, vor allem aus Westafrika, aber auch aus Bangladesch, Syrien und dem Jemen.

Aufgrund der Abschottung des Mittelmeerraums mussten viele Schutzsuchende auf die Atlantikroute ausweichen. Diese Route ist um ein Vielfaches gefährlicher als die Mittelmeeroute. Auf dem Weg starben 1922 der Schutzsuchenden.

„Es war ein entsetzliches Jahr“, sagte die Aktivistin Helena Maleno, die die NGO leitet, bei der Vorstellung des Berichts. Die Zahlen seien fünfmal höher als die im Vorjahreszeitraum und die höchsten, die seit Beginn der Aufzeichnung der Todesfälle von Schutzsuchenden auf See vor 14 Jahren verzeichnet worden sind.