Xakurke: „Der türkische Staat hat hier nichts zu suchen“

Die Menschen in Xakurke sind wütend über die türkische Invasion in der südkurdischen Region. „Wir wollen in Frieden leben und unsere Schafe weiden lassen“, erklären sie.

Am 27. Mai hat die türkische Armee eine Invasion auf Xakurke in Südkurdistan gestartet. Die Region liegt in den Medya-Verteidigungsgebieten auf irakischem Staatsgebiet an der Grenze zur Türkei und dem Iran. Ziel des türkischen Staates ist eine dauerhafte Besatzung. ANF hat mit den Menschen in der Region gesprochen. Sie sind ist wütend über die Angriffe und das Schweigen der südkurdischen Regierung. Mit der Guerilla haben sie keine Probleme, sie vertrauen den Kämpferinnen und Kämpfern.

Ganz Kurdistan soll besetzt werden

Kurdo aus Xakurke erklärte gegenüber ANF: „Bei den Angriffen des türkischen Staates sind bisher mindestens vierzig Menschen gestorben. Die Regionalregierung Kurdistans darf dazu nicht schweigen. Sie soll für unsere Rechte eintreten. Jedes Jahr werden wir aus der Luft bombardiert und mit Granaten beschossen. Wir befinden uns in ständiger Lebensgefahr. In diesem Jahr ist es noch schlimmer als vorher. Der türkische Staat hat einige Gebiete besetzt. Wir wollen nicht, dass der türkische Staat in unserem Land ist. Er fügt uns großen Schaden zu. Es geht ihm ja auch nicht nur darum, ein oder zwei Berggipfel zu besetzen, er will ganz Kurdistan besetzen. Unsere Häuser, Gärten und Felder werden zerstört, Menschen sterben. Was uns angetan wird, ist ein Kriegsverbrechen. Wir werden jeden Tag getötet. Für uns macht es keinen Unterschied, ob Dorfbewohner oder Guerillakämpfer getötet werden. Wir fürchten den türkischen Staat jedoch nicht, weil wir der Guerilla vertrauen.“

Jedes Jahr werden Menschen und Tiere bombardiert

Wie viele Menschen in der Region zieht Siraç in den Sommermonaten auf die Hochweiden: „Wir gehen auf die Hochweiden, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Jedes Jahr werden Menschen und Tiere vom türkischen Staat bombardiert. Unsere Lebensbedingungen sind sehr schwer. Unser Land wird besetzt und bombardiert. Das akzeptieren wir nicht.“

Wir wollen doch nur in Frieden leben

Şaçan hat mehrere Familienmitglieder bei den türkischen Angriffen verloren: „Wir wollen nicht, dass Kampfflugzeuge uns und unsere Kinder bombardieren. Für uns ist diese Gegend der schönste Ort der Welt. Der türkische Staat soll nicht hier sein. Wir wollen doch nur in Frieden leben und unsere Tiere weiden lassen. Aus unserer Familie haben drei Menschen ihr Leben bei den Luftangriffen verloren.“