Türkei weitet Drohnenkrieg gegen YRK aus

Die Türkei baut den Drohnenkrieg gegen kurdische Gebiete in der irakisch-iranischen Grenzregion aus. Im Fokus sind Pêncewîn und Asos – weit weg von der türkischen Grenze entfernt.

Die von Recep Tayyip Erdoğan geführte Regierung in Ankara baut den Drohnenkrieg gegen kurdische Gebiete in der irakisch-iranischen Grenzregion aus. Wie die Generalkommandantur der Verteidigungskräfte Ostkurdistans (YRK) am Samstag mitteilte, erlebten vor allem die Gegend um Pêncewîn sowie das Asos-Gebirge derzeit einen rasanten Anstieg von Drohnenangriffen aus der Türkei. Diese ungerechtfertigte Militärgewalt verursache immense materielle wie immaterielle Schäden bei der Zivilbevölkerung, betonen die YRK. Darüber hinaus werde die Region permanent von Aufklärungsdrohnen und Flugzeugen überflogen, die als fliegende Radarstationen zur Luftraumüberwachung sowie für Unterstützung bei Angriffen eingesetzt werden.

Pêncewîn und Asos liegen etwa 45 beziehungsweise 60 Kilometer östlich von Silêmanî in der Kurdistan-Region Irak (KRI) und gut 200 Kilometer von der türkisch-irakischen Staatsgrenze entfernt. In der Region mit vielen Bergdörfern halten sich neben den YRK auch die Frauenverteidigungseinheiten HPJ auf – beides Guerillaorganisationen der in Rojhilat ansässigen Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK). Die türkische Armee greift hier regelmäßig unter dem Deckmantel der sogenannten Grenzverteidigung an, obwohl die Region weit vom türkischen Staatsgebiet entfernt ist.

Von der internationalen Staatengemeinschaft wird in Kurdistan das Töten mit türkischen Robotern aus der Ferne weitgehend und stillschweigend geduldet oder akzeptiert – auch dann, wenn es sich bei den Opfern um Zivilpersonen handelt. Zuletzt hatten türkische Drohnen am vergangenen Donnerstag das Dorf Saliawa bei Pêncewîn drei Mal bombardiert. Bei einem Luftschlag auf eine Siedlung in Sîdekan waren am selben Tag vier Menschen getötet worden. Die YRK verurteilen diese Angriffe „auf das Schärfste“ und sehen darin eine Eskalation des türkischen Vernichtungskrieges in Kurdistan. „Wir appellieren an unsere Öffentlichkeit, sich klar hiergegen zu positionieren. Nur das Volk kann diese Angriffsserie des Besatzerstaates Türkei durchbrechen“, so die YRK.