PJAK-Guerilla gibt Tod von zwei Mitgliedern bekannt

Im Juli wurde in Silêmanî ein Auto von einer türkischen Drohne bombardiert. Nun steht fest: Bei den Todesopfern handelt es sich um Şîlan Zagros und Zagros Zirêbar von der PJAK-Guerilla. Sie waren erst seit dem „Jin, Jiyan, Azadî“-Aufbruch in den Bergen.

Bei einem türkischen Drohnenangriff bei Silêmanî in der Kurdistan-Region Irak (KRI) sind Ende Juli zwei Mitglieder der Verteidigungskräfte Ostkurdistans (YRK) ums Leben gekommen. Das teilte die Kommandantur der Guerillaorganisation der Partei für ein freies Leben in Kurdistan (PJAK) am Sonntag in Şaho mit und gab die Identität der Getöteten bekannt. Demnach handelt es sich bei den Gefallenen um den YRK-Kämpfer Zagros Zirêbar und Şîlan Zagros von den Frauenverteidigungseinheiten (HPJ). Zwei weitere Angehörige der PJAK-Guerilla überlebten den Angriff schwer verletzt.

Der von einer Killerdrohne des türkischen Staates ausgeführte Luftschlag, der zum Tod der beiden Kämpfer:innen führte, hatte sich am 28. Juli in Çiwarta ereignet (ANF berichtete). Der Distrikt befindet sich in der nördlich von Silêmanî gelegenen Şarbajêr-Region und wird regelmäßig von der türkischen Armee bombardiert. Örtliche Behörden hatten zunächst befürchtet, dass alle vier Insass:innen getötet wurden. Durch die Bombardierung war zudem ein Feuer in dem Gebiet ausgebrochen.

Die YRK verurteilten den Drohnenangriff scharf und sehen den Tod von Zagros Zirêbar und Şîlan Zagros als weiteres Beispiel in einer langen Kette an extralegalen Hinrichtungen von Kurdinnen und Kurden durch den faschistischen Staat Türkei, die trotz ihrer eindeutig genozidären Motivation regional wie international weitestgehend unbeachtet blieben. Die Gefallenen würdigte die YRK als junge Revolutionäre, die sich mit Willensstärke, Mut und Entschlossenheit am Befreiungskampf ihres Volkes beteiligten.


Zagros Zirêbar hieß bürgerlich Amanç Rêkeft Şerifî und schloss sich im südkurdischen Pêncewîn den YRK an. Er entstammte einer dem Befreiungskampf verbundenen Familie und ging im vergangenen Jahr mit dem Aufkommen der „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolution zur Guerilla. Der Volksaufstand hatte sich im vergangenen September in Ostkurdistan am Tod von Jina Mahsa Amini entzündet und iranweit verbreitet. Zu dem Zeitpunkt leistete Zagros Zirêbar seinen Wehrdienst in der iranischen Armee. Er desertierte, um in die Berge zu gehen.

Şîlan Zagros wurde als Hediya Gerdene als Tochter einer patriotischen Familie im ostkurdischen Bane geboren. Auch sie schloss sich 2022 unter dem Eindruck der „Jin, Jiyan, Azadî“-Revolution den YRK an, gehörte jedoch zur autonomen Frauenguerilla HPJ. „Sie lebte nach dem von Rêber Apo entwickelten Paradigma von Xwebûn (Selbstsein). Ihr Ideal war es, die Stimme aller Frauen in den freien Bergen zu repräsentieren, ob Kurdin oder Iranerin“, erklären die YRK über die Kämpferin. Den Angehörigen beider Gefallener sprechen die Verteidigungskräfte Ostkurdistans ihr Beileid aus.