Identität von Opfern des Drohnenangriffs in Pêncewîn geklärt -UPDATE
Nach dem tödlichen Drohnenangriff in Pêncewîn ist die Identität der drei Opfer wohl geklärt.
Nach dem tödlichen Drohnenangriff in Pêncewîn ist die Identität der drei Opfer wohl geklärt.
Nach dem tödlichen Drohnenangriff vom Freitag auf ein Auto in der Kurdistan-Region Irak (KRI) ist die Identität der Opfer wohl geklärt. Es handelt sich um Hasan Ahmad, Ziyad Mostafa und Rayyan Ziyad, teilte das Institut für Rechtsmedizin der Universität Silêmanî mit. Alle drei getöteten waren demnach arabischstämmig und stammten aus Mosul (ku. Mûsil), wie es weiter hieß. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur RojNews mit Verweis auf Quellen in den Behörden von einem Ehepaar und seiner Tochter gesprochen.
Tatsächlich handelt es sich bei den Opfern wohl um zwei nicht im verwandtschaftlichen Verhältnis stehende Männer und die Tochter von einem der beiden. Der 1974 geborene und im südkurdischen Dihok als Ingenieur für den Mobilfunkanbieter Asiacell arbeitende Hasan Ahmad habe seinen Freund Ziyad Mostafa zum Grenzübergang Pêncewîn-Başmax (Penjwen-Bashmaq) gefahren, um dessen Tochter Rayyan, die im ostkurdischen Sine an der iranischen Hochschule für Gesundheit studierte, abzuholen, betätigten Familienangehörige inzwischen irakischen Medien.
Video: RojNews
Nachdem sich das Auto von Ahmad mit dem Ziel Mosul wieder in Bewegung gesetzt hatte, wurde es rund zehn Kilometer vom Grenzübergang entfernt um etwa 15.30 Uhr Ortszeit von einer türkischen Drohne erfasst. Der Wagen bewegte sich zu dem Zeitpunkt auf einer vielbefahrenen Straße im Distrikt Pêncewîn (auch Pêncwên), der im äußersten Osten des Gouvernements Silêmanî liegt. Auf Videos von der Angriffsstelle war zu sehen, dass das Auto auf dem Straßengraben der Autobahn in Vollbrand stand. Weder die Regierung der KRI noch die irakische Zentralregierung in Bagdad haben sich bisher zu dem tödlichen Luftangriff geäußert.
Laufend völkerrechtswidrige Angriffe
Der türkische Staat tötet mit Drohnen nahezu täglich Menschen in Kurdistan. Am Donnerstag ist ein Zivilist gestorben, der am Vortag bei einem Angriff auf sein Auto im Gouvernement Silêmanî schwer verletzt worden war. Am Sonntag kam im Gouvernement Dohuk ein Zivilist bei einem türkischen Luftangriff ums Leben, ein weiterer Mann erlitt schwere Verletzungen. Kurz davor kam es in der Gemeinde Çemçemal westlich von Silêmanî zu einem Drohnenangriff, bei dem zwei Menschen ums Leben gekommen sind. Am 28. Juli wurde ein Auto in der Şarbajêr-Region nördlich von Silêmanî von einer Drohne angegriffen.
Von Staatengemeinschaft ignorierter Drohnenkrieg
Tödliche Drohnenangriffe auf irakischem Territorium finden auch im ezidischen Siedlungsgebiet Şengal und im selbstverwalteten Flüchtlingscamp Mexmûr statt. Auch in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien werden fast täglich Menschen durch türkische Killerdrohnen getötet. Die Angriffe richten sich gegen die Zivilbevölkerung und Freiheitskämpfer:innen. Die internationale Gemeinschaft ignoriert den Drohnenkrieg der Türkei gegen die kurdische Bevölkerung.
Hinweis: Die Identitätsangaben aus einer früheren Version dieser Meldung wurden korrigiert und um weitere Informationen zu den Opfern ergänzt.