PKK: Der Krieg im Zap und Zagros ist die Essenz aller Kriege

„Unsere Guerilla und unser Volk werden sich mit dem Bewusstsein der Gefallenen rüsten und einen Widerstand leisten, mit dem der Faschismus zerschlagen, die Isolation durchbrochen und die Besatzung beendet wird“, erklärt die PKK zum Monat der Gefallenen.

In der kurdischen Befreiungsbewegung gilt der Mai als Monat der Gefallenen. Beim Gründungsparteitag am 27. November 1978 in Fîs in Amed (Diyarbakir) rief die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) den Mai zum „Gefallenenmonat” und den 18. Mai zum „Tag der Gefallenen“ aus, da viele Kader der ersten Stunde sowie führende Revolutionäre der linken Bewegungen in der Türkei in einem Mai ihr Leben verloren haben. Das Exekutivkomitee der PKK hat zu diesem Anlass eine Erklärung veröffentlicht, in der an Mehmet Karasungur und Ibrahim Bilgin erinnert wird. Die beiden kurdischen Revolutionäre sind am 2. Mai 1983 in Südkurdistan gefallen.

„Der heutige 2. Mai ist der Tag, an dem Mehmet Karasungur, einer der Mitbegründer unserer Partei, Mitglied des ersten Zentralkomitees und unsterblicher Kommandant des Widerstands von Hilvan und Siverek, sowie der wertvolle Militante Ibrahim Bilgin in Qendîl gefallen sind. An ihrem 38. Todestag gedenken wir ihrer mit Respekt, Liebe und Sehnsucht. Wir haben 38 Jahre lang unter dem Kommando von Mehmet Karasungur gekämpft und führen diesen Befreiungskampf heute in Metîna, Zap, Avaşîn, Heftanîn, Xakurke und überall in Kurdistan fort. Heute können wir unserem großen Kommandanten Mehmet Karasungur die frohe Botschaft übermitteln, dass seine Fahne der Freiheit und seine Waffe nicht auf den Boden gefallen sind und mit sicherer Hand von der Guerilla getragen werden“, schreibt die PKK und erinnert an weitere Mai-Gefallene wie Haki Karer, Hozan Mizgîn, die am 9. Mai 2010 im Iran hingerichtete Revolutionärin Shirin Alamhouli und ihre vier Weggefährten, die Toten vom 1. Mai 1977 in Istanbul und die Revolutionäre Deniz Gezmiş, Yusuf Aslan und Hüseyin Inan, die am 6. Mai 1972 in Ankara hingerichtet wurden.

Offensiver Widerstand: Zeit für Freiheit

Der diesjährige Mai stehe unter dem Zeichen der Offensive „Zeit für Freiheit“, mit der die Freilassung von Abdullah Öcalan durchgesetzt werden soll, so die PKK: „Wir befinden uns in einem offensiven Widerstand, in dem unsere mutige Guerilla dem faschistischen Feind in Metîna, Zap und Avaşîn täglich vernichtende Schläge versetzt. Als Guerilla und Volk kämpfen wir auf der Linie von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] und auf den Spuren unserer heldenhaften Gefallenen. Das Kommando dieses Kampfes führt unsere Armee der Gefallenen. Wir kämpfen unter dem Kommando unserer unsterblichen Kommandant:innen Karasungur und Mizgîn und sind stolz darauf, dass wir von diesem Weg niemals abgewichen sind.

Es ist eindeutig erkennbar, dass diese Linie uns als Bewegung und Volk seit 44 Jahren unbesiegbar gemacht und zu großen Entwicklungen geführt hat. Es steht nicht zur Diskussion, dass wir auch im 45. Jahr unseren Marsch auf dieser Grundlage fortsetzen und große Siege erringen werden. Der faschistische und auf einen Völkermord abzielende Feind kann tun und lassen, was er will, es wird ihn nicht davor retten, angesichts des von der Guerilla angeführten revolutionären Widerstands unseres patriotischen Volkes und unserer demokratischen Freund:innen eine Niederlage zu erleiden und im Mülleimer der Geschichte zu landen. Angefangen mit der Zap-Region und dem Zagros-Gebirge werden die Besatzer aus ganz Kurdistan vertrieben werden. Der Krieg im Zap und Zagros ist die Essenz aller Kriege. Hier wird die Schlüsselfrage gelöst, die Besatzung gebrochen und der Beginn einer bleibenden Freiheit stattfinden.

Die selbstlose Jugend Kurdistans wird an allen Fronten in die Reihen des Widerstands strömen und ebenso wie in den Bergen auch in den Ebenen und Städten dazu mobilisieren, dem faschistischen Feind tödliche Schläge zu versetzen. Die mutigen kurdischen Frauen werden den antifaschistischen Widerstand an allen Fronten anführen. Es wird ihnen gelingen, diesen essentiellen Krieg zu gewinnen. Unsere Guerilla und unser Volk werden sich mit dem Geist, dem Bewusstsein und der Willensstärke der Gefallenen rüsten und einen Widerstand leisten, mit dem der Faschismus zerschlagen, die Isolation durchbrochen und die Besatzung beendet wird. Sie werden auf jeden Fall gewinnen. Als Bewegung und Volk werden wir den Gefallenen in diesem Monat noch näher sein. Wir werden sie noch besser verstehen und ihre Träume noch richtiger und erfolgreicher umsetzen. Dafür werden wir jede Art von Aktivitäten und Kämpfen durchführen. Wir werden von den Gefallenen lernen und wie sie leben und kämpfen. In diesem Sinne gedenken wir ein weiteres Mal mit Respekt und Dankbarkeit allen Gefallenen des Befreiungskampfes, von unserem ersten großen Gefallenen Haki Karer bis zu Sinan Dersim und den Gefallenen des Widerstands von Metîna und Zagros. Wir erklären hiermit, dass wir unter allen Umständen ihre Sehnsucht nach einem freien Leben mit Rêber Apo in einem freien Kurdistan erfüllen werden.“