KJK: Weil wir im Recht sind

„Unsere Bewegung bezieht ihre Kraft daraus, dass sie im Recht ist. Der größte Reichtum der Guerilla ist ihre Überzeugung und Willenskraft. Diesen Reichtum wird niemand so einfach besetzen können“, erklärt die KJK zur türkischen Invasion in Südkurdistan.

Die Koordination der Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (KJK) bewertet die am 23. April gestartete türkische Invasion in den Guerillagebieten Metîna, Avaşîn und Zap als Fortsetzung des 2014 beschlossenen Vernichtungskonzepts gegen alle Kurdinnen und Kurden, die Befreiungsbewegung und die kämpfenden Völker und begrüßt den mit großer Opferbereitschaft geführten Widerstand der Kämpferinnen und Kämpfer der YJA-Star und HPG.

„Es ist klar, dass die umfassenden Luft- und Bodenangriffe nicht ohne die Unterstützung der USA und regionaler Kräfte stattfinden könnten“, stellt die KJK in einer aktuellen Erklärung fest und weist auf die Gespräche zwischen der türkischen und der US-Regierung vor Beginn der Invasion am vergangenen Freitag hin. Die USA hätten damit unter Beweis gestellt, dass sie an der Vernichtung der kurdischen Befreiungsbewegung beteiligt sind: „Während die USA den Völkermord an den Armenierinnen und Armeniern anerkennen, zögern sie gleichzeitig nicht davor, einen Genozid am kurdischen Volk zu vollziehen.“

Dass die USA kurz davor an das millionenschwere Kopfgeld für Hinweise auf den Aufenthaltsort führender PKK-Mitglieder erinnert haben, bezeichnet die KJK als „Aufruf an die Kurden zur Ehrlosigkeit auf der Linie der Spionage und Kollaboration“. Die Haltung der USA mache dem türkischen Staat den Weg frei für vernichtende Operationen gegen die PKK und Massaker am kurdischen Volk.

„Diese Entscheidung darf weder von der US-Bevölkerung noch von der Öffentlichkeit hingenommen werden. Die kurdische Befreiungsbewegung hat die Menschen im gesamten Mittleren Osten und in Europa vor dem IS geschützt und dabei sind Tausende gefallen. Es ist ihr gelungen, die Völker in den Kampf gegen diese faschistischen Angriffe einzubeziehen. Deshalb müssen die demokratischen Bewegungen sich gegen diese falsche Entscheidung und das daraus folgende Vorgehen positionieren, ohne sich an den jeweiligen Interessen der Staaten aufhalten zu lassen. Die Abstempelung der PKK mit der Terrorliste bedeutet, ein ganzes Volk als terroristisch abzustempeln. Die verantwortlichen Mächte wissen genau, dass die PKK für eine demokratische Nation und ein freies Volk kämpft und in keiner Weise terroristisch tätig ist oder über terroristische Strukturen verfügt. Das Schicksal eines Volkes hängt von seiner Avantgarde ab. Die Vernichtung der Führung eines Volkes bedeutet, es einem Genozid zu überlassen. Dagegen werden vor allem Frauen und unser gesamtes Volk Widerstand leisten. Sie werden diese Entscheidungen und Pläne für einen Völkermord nicht hinnehmen.“

Weiter heißt es in der Erklärung: „Der türkische Staat durchlebt die schwierigste und kritischste Zeit seiner Geschichte. Seine faschistische Mentalität und sein Vorgehen sind eine Plage für die gesamte Menschheit.“ Ein solches Regime zu unterstützen, werde langfristig auch den herrschenden Welt- und Regionalmächten schaden. „Die kurdischen Befreiungskräfte und ihre Guerilla werden bis zum äußersten mit großer Würde, Moral und Willensstärke Widerstand leisten. Unsere Bewegung und ihre Guerilla beziehen ihre Kraft daraus, dass sie im Recht sind. Sie werden ihr Land mit einem historischen Verantwortungsbewusstsein verteidigen und den Feind aus den von ihm besetzten Gebieten vertreiben. Der größte Reichtum der Guerilla ist ihre Überzeugung, ihre Moral und ihre Willenskraft. Diesen Reichtum wird niemand so einfach besetzen können.

Die Besatzungsangriffe des türkischen Staates auf die Medya-Verteidigungsgebiete müssen von allen Kurdinnen und Kurden als rote Linie betrachtet werden. Ihre Reaktionen darauf müssen auf einem entsprechenden Niveau ausfallen. Die Guerilla bedeutet für das kurdische Volk und die Völker der Region eine Garantie für Freiheit und eine hoffnungsvolle Zukunft. Der Kampf der entschlossen Widerstand leistenden Guerilla und unseres Volkes wird von Frauen angeführt.

Die kurdischen Frauen müssen sich in dem Bewusstsein in Bewegung setzen, dass es an der Zeit ist, ein freies Kurdistan mit einer freien Führung und freien Frauen zu verteidigen. Sie müssen überall die Proteste gegen die Besatzung anführen.“