TAJÊ begrüßt Guerillawiderstand in Südkurdistan

Die ezidische Frauenbewegung TAJÊ verurteilt die türkische Besatzungsoperation in Südkurdistan und begrüßt den Guerillawiderstand dagegen. „Es sind unsere Kinder, die kämpfen. Sie waren es, die uns vor der Vernichtung bewahrten”, erklärt die Organisation.

Die ezidische Frauenbefreiungsbewegung TAJÊ (Tevgera Azadiya Jinên Êzidî) hat die türkische Besatzungsoperation in den südkurdischen Medya-Verteidigungsgebieten verurteilt. Der Widerstand der Guerilla gegen die Aggression der Türkei wird von der Organisation ausdrücklich begrüßt. Das erklärten Mitglieder der TAJÊ am Sonntag bei einer kleinen Kundgebung im ezidischen Städchen Xanesor (auch Khana Sor) nahe Şengal.

Am vergangenen Freitag startete die türkische Armee eine neue Bodenoperation in den Regionen Avaşîn, Metîna und Zap in den von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebieten. Auch in den Autonomiegebieten von Nord- und Ostsyrien intensivieren sich Übergriffe der Türkei und auch die Şengal-Region wird von der Regierung in Ankara nach wie vor bedroht. Laut TAJÊ vereine die Ziele dieser Angriffe – Guerillagebiete, Rojava oder Şengal – die Gemeinsamkeit, dass dort das gesellschaftliche Leben auf Grundlage der „Ideen von Serokatî“ (gemeint ist Abdullah Öcalan, ANF) organisiert werde. Durch Angriffe von den Zentralstaaten solle die Bevölkerung vom Paradigma Öcalans isoliert werden, um so die Organisierung der Menschen zu verhindern, erklärte Pakiza Celal.

„Als Mütter von Şengal, deren Herzen brennen, wollen wir vermeiden, dass andere Mütter diesen Schmerz empfinden. Wir begreifen jeden Angriff auf die freien Berge als einen Angriff auf uns selbst. Denn es war die dortige Guerilla, die uns vor dem letzten Ferman bewahrte. Es sind damit auch unsere Kinder, die in diesem Moment in Zap, Metîna und Avaşîn kämpfen. Wir begrüßen ihren Widerstand“, so Celal.

TAJÊ-Ortsgruppe in Xanasor

Auch die Angriffe auf Rojava würden als Aggression gegen Şengal aufgefasst, fuhr die Ezidin fort. „Schließlich waren es Mütter aus Rojava, die unsere Kinder beim Genozid vom 3. August vor dem sicheren Tod bewahrten.“ TAJÊ ruft die irakische Zentralregierung in Bagdad auf, gegen die Drohgebärden aus Ankara und militärischen Angriffe zu handeln. Kritisiert wurde bei der Zusammenkunft auch das Todesurteil gegen vier Eziden, das vergangene Woche von einem irakischen Gericht in Mosul angeordnet wurde.

Den Männern unter 20 Jahren wird ein Zweifachmord an zwei Angehörigen des arabischen Schammar-Stammes angelastet. Sie selbt widersprechen den Vorwürfen. „Dieses Urteil zeigt uns, dass es im Grunde keinen Unterschied gibt zwischen den Regierungen der Türkei und des Iraks“, sagte Pakiza Celal. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich gegen Behandlungen wie diese zur Wehr zu setzen.