HPG-Erklärung zur Guerillaoffensive in Kurdistan

Die Guerilla führt ununterbrochen Angriffe gegen die türkischen Invasionstruppen durch, weitere 33 Soldaten sind getötet worden. In Avaşîn sind vier Kämpferinnen und Kämpfer gefallen.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat neue Informationen zum Widerstand der Guerilla gegen die am 23. April vom türkischen Staat in den Medya-Verteidigungsgebieten gestartete Invasion veröffentlicht. Demnach finden in den Regionen Metîna, Avaşîn und Zap ununterbrochen Guerillaaktionen gegen die Besatzungstruppen statt. Auch in Heftanîn geht der Kampf gegen die Besatzung weiter. Laut der heute veröffentlichten Informationen sind weitere 33 Soldaten getötet worden. Die türkische Armee setzt unterdessen ihre Luft- und Artillerieangriffe auf die Guerillagebiete fort. In Avaşîn sind vier Kämpferinnen und Kämpfer gefallen, die HPG haben ihre Namen veröffentlicht.

Offensive „Bazên Zagrosê“ in Avaşîn und Zap

In den Regionen Avaşîn und Zap haben die HPG die Offensive Bazên Zagrosê (Falken vom Zagros) ausgerufen und berichten aktuell über weitere Aktionen, die seit Sonntag stattgefunden haben.

Demnach ist am 25. April eine Einheit der türkischen Armee auf dem Tepê Mamreşo in Avaşîn von der Guerilla infiltriert worden, zwei Soldaten wurden getötet. In der Zap-Region haben am 26. April Scharfschützen der HPG auf dem Tepê Şehîd Serdar zugeschlagen, ein Soldat wurde getötet, ein weiterer verletzt. Kurze Zeit später hat die Guerilla eine Militäreinheit auf dem Gipfel mit schweren Waffen angegriffen, die Anzahl der Toten und Verwundeten konnte nicht festgestellt werden. Im Anschluss an die Aktion bombardierte die türkische Armee das Gebiet.

Am selben Tag wurden die Besatzungstruppen auf dem Tepê Şehîd Munzur im Zap vier Mal mit Raketen angegriffen, zwei Soldaten kamen dabei ums Leben. Nach der Aktion wurde die Umgebung von der türkischen Armee mit Hubschraubern und schweren Waffen bombardiert.

Ebenfalls am Montag hat die Guerilla zwei feindliche Stellungen im Gebiet Şehid Serxwebûn in der Zap-Region angegriffen. In der ersten Stellung wurden drei Soldaten getötet und eine Überwachungskamera zerstört. In der zweiten Stellung kamen zwei Soldaten ums Leben.

Am 27. April wurden um 7.30 Uhr Ortszeit zwei Soldaten bei einem Guerillaangriff getötet, als ihre Einheit Bäume auf dem Tepê Şehîd Serdar für ein Militärlager fällte. Drei Stunden später wurde das Lager mit Katjuscha-Raketenwerfern angegriffen.

Offensive „Cenga Xabûr“ in Metîna

Im Rahmen der Offensive Cenga Xabûr (Xabûr-Krieg) in Metina haben am 24. und 25. April vier Sabotageaktionen gegen die Besatzungstruppen auf den Gipfeln Şehîd Serhed und Şehîd Çiya stattgefunden, dabei wurden sechs Soldaten getötet.

Am 26. April fanden zeitgleich zwei Aktionen gegen den türkischen Militärstützpunkt in Kanî Masî statt. Dabei wurden eine A4-Stellung zerstört und zwei Soldaten getötet, gleichzeitig wurde ein Soldat von einem Sniper erschossen.

Am selben Tag entdeckte die Guerilla eine feindliche Einheit, die sich auf dem Tepê Şehîd Serdar im Gebiet Derarê in Metîna versteckte. Die Einheit wurde gezielt angegriffen, mindestens vier Soldaten wurden getötet und weitere verwundet. Ebenfalls am Montag wurde ein Soldat auf dem Tepê Zendura von einem Scharfschützen erschossen.

Offensive „Cenga Heftanînê“

Auch in Heftanîn wird die Guerillaoffensive fortgesetzt. Wie die HPG berichten, haben am 23. April zwei Aktionen gegen die Besatzungstruppen in der Gemeinde Koxê Mele Yehya im Gebiet Şehîd Kendal stattgefunden. Bei dem ersten Angriff wurde eine A4-Stellung zerstört, vier Soldaten kamen dabei ums Leben. Bei der zweiten Aktion wurde eine Gruppe Besatzer angegriffen, dabei wurden drei Soldaten getötet.

Luft- und Artillerieangriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete

Die Medya-Verteidigungsgebiete sind gestern und heute massiv bombardiert worden. Am 26. April fand ein Luftangriff der türkischen Armee auf die Umgebung des Dorfes Orê im Gebiet Şehîd Rûstem statt. Am selben Tag wurden die Gebiete Tabûra Ereban, Kartal und Şukê in Avaşîn mehrfach von Kampfflugzeugen bombardiert.

Am 27. April fanden Luftangriffe auf das Gebiet Werxelê in Avaşîn und den Tepê Şehîd Şahin in der Zap-Region statt. Wie die HPG mitteilen, werden die Medya-Verteidigungsgebiete außerdem ständig mit Haubitzen und Mörsergranaten bombardiert.

Vier Gefallene in Avaşîn

In Avaşîn sind am 23. April vier Kämpferinnen und Kämpfer gefallen. Nach HPG-Angaben haben Asya Kerim, Ekin Tilora und Çiyager Cizîrî türkische Militärhubschrauber mit schweren Waffen angegriffen, als Soldaten auf dem Tepê Şehîd Dilgeş im Gebiet Mamreşo abgesetzt werden sollten. Damit konnte die Truppenstationierung die ganze Nacht verhindert werden. „Bei den Gefechten und Bombardierungen sind unsere Genossinnen und Genossen Asya, Ekin, Çiyager und Dilgeş im heldenhaften Kampf gefallen“, schreiben die HPG.

Die HPG würdigen den Kampf der Gefallenen und kündigen Rache an. Den Angehörigen und dem kurdischen Volk sprechen die HPG ihr Mitgefühl aus.

                                  

Codename: Ekin Tilora
Vor- und Nachname: Vahide Zengin
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Kamile – Tahir
Todestag und -ort: 23. April 2021 / Avaşîn

 

 

Codename: Dilşêr Agit
Vor- und Nachname: Zennun Muhammed Salih
Geburtsort: Hesekê
Namen von Mutter und Vater: Aziza – Muhammed Salih
Todestag und -ort: 23. April 2021 / Avaşîn

 

 

Codename: Asya Kerim
Vor- und Nachname: Mine İpekten
Geburtsort: Bursa
Namen von Mutter und Vater: Feyruze – Mahmut
Todestag und -ort: 23. April 2021 / Avaşîn

 

 

Codename: Çiyager Cizîrî
Vor- und Nachname: Bereket Beytur
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Hatice – Ömer
Todestag und -ort: 23. April 2021 / Avaşîn