Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte HPG hat neue Informationen zum Verlauf der türkischen Invasion im Guerillagebiet in Südkurdistan veröffentlicht. Demnach leistet die Guerilla heftigen Widerstand, mindestens 31 Soldaten der türkischen Armee sind getötet worden. Auf mehreren Gipfeln sind Soldaten aus Hubschraubern abgesetzt worden und versuchen, in das Tunnelsystem der Guerilla vorzudringen. Dabei werden unbekannte chemische Kampfstoffe eingesetzt. Die HPG agieren in kleinen Einheiten und haben diverse Angriffe auf die Besatzungstruppen durchgeführt. Auch Sniper und Sabotage-Taktiken kommen zum Einsatz.
Einleitend heißt es in der aktuellen Erklärung: „Die vom türkischen Staat am 23. April 2021 gestartete Besatzungsoperation in den Regionen Metîna, Avaşîn und Zap innerhalb der Medya-Verteidigungsgebiete dauert weiter an. Unsere Guerillaeinheiten haben umfangreiche Aktionen gegen die Invasion durchgeführt und den Besatzern harte Schläge verpasst. Nach der revolutionären Offensive Bazên Zagrosê in den Regionen Avaşîn und Zap haben unsere Kräfte in Metîna die Offensive Cenga Xabûr gestartet. Einzelheiten zu den Aktionen unserer Kräfte im Rahmen der revolutionären Offensiven werden veröffentlicht, sobald sie vorliegen.“
Avaşîn
Nach HPG-Angaben hat die Guerilla am Sonntag in Avaşîn diverse Angriffe durchgeführt. So wurde eine türkische Einheit auf dem Tepê Şehîd Serdar im Gebiet Mervanos aus dem Nahabstand angegriffen. Sechs Soldaten wurden getötet, weitere verletzt. Die übrigen Soldaten gaben die Stellung auf dem Gipfel auf und ergriffen die Flucht.
Auf dem Tepê Mamreşo leiteten die türkischen Truppen chemische Kampfstoffe in ein Tunnelsystem der Guerilla ein. Als sie vorrücken wollten, wurden sie mehrfach mittels Sabotage-Taktik von den HPG aufgehalten. Dabei kamen mindestens drei Soldaten ums Leben, weitere wurden verletzt. Dasselbe wiederholte sich auf dem Tepê Şehîd Serdar, die türkische Armee erlitt hohe Verluste und zog sich zurück. Am 26. April versuchte die türkische Armee einen weiteren Vorstoß Richtung Tunnel und wurde aus dem Nahabstand angegriffen. Dabei wurden drei Soldaten getötet, weitere wurden verletzt.
Am Montagmorgen um 9.30 Uhr nahm die Guerilla eine Stellung der Besatzungstruppen auf dem Piramit-Gipfel ein und beschlagnahmte Waffen und militärische Ausrüstung. Mindestens vier Soldaten wurden dabei getötet.
Zap
Aus der Zap-Region berichten die HPG, dass am 23. April zwei Besatzer mittels Sabotage-Taktik in der Nerwê-Schlucht getötet wurden. Die restlichen Soldaten der Einheit ergriffen die Flucht und ließen die Leichen zurück. Am 25. April wurden zwei Soldaten im Gebiet Qela Bedewê von Scharfschützinnen der YJA-Star erschossen. Bei zwei weiteren Aktionen der Guerilla in dem Gebiet kamen vier Soldaten ums Leben.
Im Anschluss an die Aktionen bombardierte die türkische Armee das Gebiet Cîloyê Biçûk. Am Montag wurden außerdem Soldaten aus Hubschraubern auf dem Tepê Şehîd Munzur abgesetzt. Am späten Abend griff die Guerilla Hubschrauber an, die in das Gebiet Tîpa T eindringen wollten. Die Hubschrauber mussten beidrehen.
Am Montagmorgen wurde eine am Tepê Şehîd Serxwebûn lagernde Militäreinheit aus dem Nahabstand angegriffen. Bei der Aktion wurden mindestens acht Soldaten getötet. Zeitgleich wurden zwei Drohnen unter Beschuss gesetzt. Die teilweise getroffenen Drohnen zogen sich daraufhin aus dem Gebiet zurück.
Metîna
Am 25. April wurde mindestens ein Soldat auf dem Tepê Zendura von einem Scharfschützen der HPG erschossen, ein weiterer Soldat kam bei einer Sabotageaktion ums Leben. Am 26. April wurde eine Einheit der türkischen Armee in Banê Şkeftê aus dem Nahabstand angegriffen, mindestens ein Besatzer wurde getötet. Ebenfalls am Montagmorgen fand ein Guerillaangriff am Tepê Zendura statt, bei dem zwei Soldaten getötet wurden.
Am 23. April hat die türkische Luftwaffe das Gebiet Derarê massiv bombardiert. Im Anschluss wurden in Derarê, auf dem Tepê Zendura und in der Koordine-Schlucht Soldaten aus Hubschraubern abgesetzt. Die HPG griffen währenddessen vier Mal die Hubschrauber an und zwangen sie zum Rückzug.
Am 24. April wurden auch auf dem Tepê Şehit Dilber türkische Truppen abgesetzt. Als sie einen Tag später Stellungen errichteten, wurden sie von einer Scharfschützin der YJA-Star ins Visier genommen. Ein Soldat wurde tödlich getroffen. Ebenfalls am 25. April wurden sieben Sabotageaktionen gegen die Besatzungstruppen verübt. Dabei wurde eine unbekannte Anzahl an Soldaten getötet. Die Toten und Verletzten wurden später mit Militärhubschraubern der türkischen Armee abtransportiert.