Namensliste von Konterguerilla der PDK
Die PDK hat für den gemeinsamen Krieg mit der Türkei gegen die Guerilla in Südkurdistan Personen als angebliche Mitglieder des irakischen Grenzschutzes ausgebildet. ANF veröffentlicht ihre Namen.
Die PDK hat für den gemeinsamen Krieg mit der Türkei gegen die Guerilla in Südkurdistan Personen als angebliche Mitglieder des irakischen Grenzschutzes ausgebildet. ANF veröffentlicht ihre Namen.
ANF ist eine Namensliste von Mitgliedern der sogenannten irakischen Grenzschutzeinheiten zugespielt worden. Diese Truppe wird komplett von der PDK gestellt und soll gemeinsam mit der türkischen Armee gegen die kurdische Freiheitsbewegung vorgehen. Zuvor kursierten in digitalen Netzwerken Aufnahmen eines als Konterguerilla interpretierten Militäraufmarsches im von der PDK kontrollierten Zaxo. Offenbar hatten die Soldaten einen Ausbildungslehrgang abgeschlossen und zogen in einer Machtdemonstration durch die Stadt. Mittlerweile ist bekannt, dass es sich bei diesen Soldaten wirklich um sogenannte irakische Grenzschutzeinheiten handelt, die zur Unterstützung des türkischen Staates in die kurdischen Berge entsandt werden sollen. Die Truppe, die in Zaxo mit Parolen aufmarschierte, wurde in der Region trainiert. Das Training erfolgte offenbar in der ländlichen Umgebung von Zaxo. Der Aufmarsch in der Stadt stellte jedoch ein Novum dar.
Nun liegen ANF die Namensliste der Mitglieder der von der PDK gegen die Guerilla ausgebildeten Kräfte vor. In der Liste befinden sich die Namen von 360 Personen, das Beitrittsdatum und die Einheit, der sie angehören. Es ist bekannt, dass diese Truppe neben Spezialkräften der PDK auch aus direkt dem Barzanî-Clan verbundenen Gulan-Einheiten und den Zerevanî-Einheiten von Mesrûr Barzanî bestehen. Die Rekrutierung für diese Truppe dauert an. Die Einheiten wurden nach ihrer Ausbildung in Gebiete um Duhok und Amêdî versetzt. Das deutet auf einen direkten Einsatz gegen die Medya-Verteidigungsgebiete hin.
Südkurdistan steht am Rand des Abgrunds
Die PDK ist mit ihrer klientelistischen und nepotistischen Politik gescheitert und vollkommen abhängig vom türkischen Staat. Für ihren Machterhalt setzt sie alle Errungenschaften der Kurdistan-Region im Irak aufs Spiel. Implizit hat sie in ihrer Parteizeitschrift Xebat auch eine Invasion in dem von der YNK regierten Gouvernement Silêmanî angedroht. Personen, die für die kurdische Freiheit, Demokratisierung und Einheit stehen, schweben durch die PDK in Lebensgefahr. Der PDK-Geheimdienst Parastin fungiert als verlängerter Arm des türkischen Geheimdienstes MIT.
Kollaboration hat bei der PDK Tradition
Die PDK hat in Südkurdistan immer wieder mit Besatzungsmächten kollaboriert, um ihre Macht zu erhalten. Im Machtkampf mit der YNK ging sie 1996 ein Bündnis mit dem Saddam-Regime ein und marschierte gemeinsam mit 30.000 irakischen Soldaten in Hewlêr (Erbil) ein. Heute setzt die PDK für ihren Machterhalt auf den türkischen Staat und unterstützt dessen Besatzungspläne.
Militäraufmarsch in Zaxo
Durch den Einsatz von als irakischer Grenzschutztruppe gelabelten Kontereinheiten gegen die kurdische Freiheitsbewegung versucht die PDK, mehrere Ziele zu erreichen. Der feudale Barzanî-Clan will sich schon lange jeder Alternative zu seiner Herrschaft von Gnaden der Türkei entledigen. Obwohl die PDK bereits immer wieder militärisch gegen die PKK vorgegangen ist, ist es bisher der Zurückhaltung der Guerilla zu verdanken gewesen, dass es zu keinem Krieg kam. Mit dem Label „Irakischer Grenzschutz“ besteht nun auch für die PDK die Möglichkeit, im Falle einer militärischen Auseinandersetzung die irakische Zentralregierung direkt zu involvieren und damit die eigenen Interessen sowohl von Bagdad als auch von Ankara stützen zu lassen. Die PDK als Verbündete der NATO und der Türkei dürfte bei ihrem Vorgehen als Laufbursche des türkischen Imperialismus weitgehende Rückendeckung vom Westen erhalten.