PKK: Die PDK hebt den Verrat auf eine neue Stufe

Die PDK und der Barzanî-Clan wollen sich aus ihrer isolierten Position aufgrund der in der Bevölkerung Kurdistans als Verrat wahrgenommenen Kollaboration mit dem türkischen Staat retten, indem sie die YNK und Silêmanî zum Angriffsziel machen.

Stellungnahme des PKK-Komitees für auswärtige Beziehungen

Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) warnt vor einer Bagatellisierung der Zusammenarbeit der Barzanî-Familie mit der türkischen Staatsführung und erklärt, dass die PDK den Verrat in der Kurdistan-Region im Irak auf eine neue Stufe angehoben hat. In einer aktuellen Stellungnahme weist der PKK-Ausschuss für auswärtige Beziehungen darauf hin, dass große Bewegungen und Führungspersönlichkeiten die Geschichte mit ihren Prinzipien, ihrem Lebensstil und ihren Kämpfen prägen, während andere „mit ihrer Prinzipienlosigkeit und ihrem Verrat in die Geschichte eingehen“. Weiter heißt es in der Erklärung:

„Die Freiheitsguerilla Kurdistans kämpft mit übermenschlicher Opferbereitschaft und Heldenmut. Im Krieg gegen die Freiheitsbewegung arbeitet die PDK-Führung mit der türkischen Armee und dem Geheimdienst MIT zusammen. In Hewlêr [Erbil] wurde ein gemeinsames Koordinationszentrum der türkischen Armee und der Peschmerga eingerichtet. Der MIT und der PDK-Geheimdienst Parastin betreiben eine Abteilung für den Austausch nachrichtendienstlicher Informationen. Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat sich wiederholt öffentlich zu dieser Partnerschaft geäußert. Auf den Websites des türkischen Generalstabs und des Außenministeriums werden Karten der gemeinsam mit der PDK eingerichteten türkischen Stützpunkte und Außenposten veröffentlicht.

Die PDK und die Familie Barzanî wissen sehr genau, dass die Zusammenarbeit mit dem türkischen Staat, der türkischen Armee und dem MIT Kollaboration mit dem Feind ist und in der Bevölkerung als Verrat wahrgenommen wird. Um sich aus ihrer einsamen Position zu befreien, drängen sie die Regierung in Bagdad und die YNK zur Zusammenarbeit mit der Türkei und betreiben zu diesem Zweck gemeinsame Diplomatie mit der Erdoğan-Regierung. Die Besuche von Hakan Fidan, MIT-Chef Ibrahim Kalın und Tayyip Erdoğan in Bagdad und Hewlêr sind Teil dieser Strategie.“

Silêmanî wird als Angriffsziel ausgewiesen

Die PDK-Führung habe „den Verrat auf die nächste Stufe gehoben“, indem sie die von der Patriotischen Union Kurdistans (YNK) regierte Metropole Silêmanî als Angriffsziel für die Türkei ausweise, erklärte der PKK-Ausschuss und verwies auf einen Artikel vom 14. Mai in der PDK-Zeitung Xebat. In dem besagten Artikel wurde behauptet, die PKK habe in Silêmanî eine bewaffnete Truppe aufgestellt, die ins Qendîl-Gebirge und nach Rojava entsandt werde.

„Mit solchen Veröffentlichungen ermutigt die PDK die Türkei, Silêmanî anzugreifen. Die PDK, die am 31. August 1996 mit Saddams Panzern in Hewlêr einmarschierte, droht nun mit dem türkischen Besatzungsstaat den Menschen und der Verwaltung von Silêmanî. Die PDK, die Familie Barzani und die Zeitung Xebat wissen sehr wohl, dass die PKK weder eine Organisation noch militärische Kräfte in Silêmanî hat. Es ist nicht nur eine einfache Lüge, sondern eine bewusste und absichtlich Lüge. Was ist also die Wahrheit, was sind die Fakten?

Die PKK und die Freiheitsguerilla Kurdistans stehen immer und überall im Dienst der Kurdinnen und Kurden und der Menschheit, um Kurdistan angesichts feindlicher Angriffe zu schützen und zu verteidigen. Als die IS-Banden 2014 Hewlêr, Kerkûk, Mexmûr und Şengal angriffen und Mesûd Barzanî nach Hilfe rief, kamen große Guerillagruppen von den Bergen in die Ebenen und kämpften. Die Geschichte hält alle Ereignisse fest. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass Verrat nicht verjährt. Verrat wird nicht vergessen und früher oder später wird Rechenschaft dafür verlangt.“

Bagatellisierung ist gleichbedeutend mit Unterstützung des Verrats

In der Erklärung weist die PKK außerdem darauf hin, dass die Barzanîs den Wahlkampf der AKP und der islamistischen Hüda Par in der Türkei unterstützt, die Verteidigung von Rojava gegen den IS und den türkischen Staat behindert und die Besatzung Südkurdistans durch die Türkei aktiv befürwortet haben: „Das ist die objektive Situation, die politische und militärische Realität und Wahrheit. Diese bedrohliche und zerstörerische Realität zu ignorieren, den Verrat zu bagatellisieren und so zu tun, als ob die Zusammenarbeit mit dem Feind kein ernsthaftes Hindernis darstellt, ist gleichbedeutend mit der Unterstützung des Verrats der PDK und Barzanîs.“

Foto: Feier zur PKK-Gründung, November 2023 bei der Guerilla in Gare