Journalistinnen in Silêmanî: „Wir lassen uns nicht einschüchtern“

In Silêmanî haben Journalistinnen gegen den Mord an ihren Kolleginnen Gülistan Tara und Hêro Bahadîn protestiert und erklärt, sich durch die Gewalt des türkischen Staates und seiner Unterstützer nicht einschüchtern zu lassen.

Gülistan Tara und Hêro Bahadîn

Medienschaffende in Silêmanî haben gegen den türkischen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug der Produktionsfirma CHATR demonstriert und erklärt, die Arbeit der getöteten Journalistinnen Gülistan Tara und Hêro Bahadîn fortzusetzen.


„Hêro und Gülistan sind Fackeln auf dem Weg der Journalistinnen in Südkurdistan“, sagte Tewar Adil zum Abschluss der Demonstration im Azadî-Park. „Am 23. August hat der türkische Staat mit einer Drohne im Bezirk Seyîdsadiq in Silêmanî ein Fahrzeug bombardiert, in dem sich Medienschaffende befanden. Bei dem Angriff sind Gülistan Tara und Hêro Bahadîn getötet worden. Gülistan stammte aus Nordkurdistan. Sie arbeitete seit 2000 als Journalistin und war seit drei Jahren Beraterin für politische Berichte von CHATR Production. Hêro Bahadîn war Redakteurin. Rêbîn Bekir, Verantwortlicher für den Digitalservice von CHATR, wurde bei dem Angriff verletzt.“

In der Erklärung, die Tewar Adil im Namen der Mitarbeiterinnen freier kurdischer Medien abgab, wurde darauf hingewiesen, dass die irakische Regierung und die Regierung der autonomen Region Kurdistan zu den Angriffen der Türkei auf Journalist:innen und Zivilist:innen schweigen. Der gewaltsame Tod von Gülistan Tara und Hêro Bahadîn sei das Ergebnis der Kooperation zwischen Ankara, Bagdad und Hewlêr (Erbil). Die Türkei besetze, plündere und zerstöre Kurdistan mit tatkräftiger Unterstützung der vom Barzanî-Clan geführten Partei PDK, so Tewar Adil:

„Wer sich dagegen ausspricht, wird als Verräter gebrandmarkt und ins Gefängnis geworfen. Die Unterdrückung und der Faschismus des türkischen Staates haben durch die Unterstützung lokaler Kollaborateure einen neuen Höhepunkt erreicht. Freie Kurdinnen und Kurden leisten in allen Teilen Kurdistans und im Ausland Widerstand. Als Medienschaffende stehen wir in der Verantwortung, darüber zu berichten und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Wir werden die Arbeit von Gülistan Tara und Hêro Bahadîn fortsetzen.“