Journalist Aziz Köylüoğlu bei Drohnenangriff getötet

Der kurdische Journalist Aziz Köylüoğlu ist bei einem türkischen Drohnenangriff in Südkurdistan getötet worden. Das gab der Verband demokratischer Medien (YRD) in einem Nachruf bekannt.

Freie kurdische Presse

Wie der Verband demokratischer Medien (YRD) mitteilt, ist der kurdische Journalist Aziz Köylüoğlu bei einem türkischen Drohnenangriff in der Kurdistan-Region des Irak ums Leben gekommen. „Unser wertvoller Kollege und Weggefährte Aziz Köylüoğlu ist bei einem feigen Angriff des türkischen Staates am 27. Januar in Ranya gefallen“, erklärte die nordostsyrische Koordination des YRD in einer Mitteilung.

Köylüoğlu sei gezielt angegriffen worden, weil er als Journalist die Verbrechen der Türkei aufgedeckt habe und ein Militanter der Freiheitsbewegung Kurdistans gewesen sei. „Auf diese Weise wollten sie die Stimme der Wahrheit zum Schweigen bringen“, so der Medienverband. Wie bereits anderen gezielt getöteten Medienschaffenden sei auch Aziz Köylüoğlu die Gefährlichkeit seiner Arbeit bewusst gewesen, er habe sich dadurch nicht abschrecken lassen und eine unbeugsame Haltung gezeigt. „So wie Aziz angesichts dieser Angriffe keinen Schritt zurückgewichen ist, werden auch wir nicht aufgeben und unseren Kampf verstärkt fortsetzen.“

Aziz Köylüoğlu ist den Angaben zufolge 1976 in Amed (tr. Diyarbakir) geboren und war seit Anfang der 2000er Jahre in freien kurdischen Medien tätig, unter anderem als Korrespondent, Kameramann, Redakteur, Kommentator und Ausbilder für Zeitungen, Agenturen, TV-Sender und digitale Medien in Başûr (Südkurdistan) und Rojava.

Der YRD wies in der Mitteilung auf die im vergangenen Jahr bei türkischen Drohnenangriffen getöteten Journalist:innen Gulistan Tara, Hero Bahadîn, Nazım Daştan und Cihan Bilgin hin und erklärte, das die Tradition der freien Presse trotz unmenschlicher Anschläge beibehalten werde: „Der faschistische Feind mag zu unmenschlichen Methoden greifen, aber nichts davon wird dafür ausreichen, dass die Wahrheit im Dunkeln bleibt. Wir sprechen der wertvollen Familie unseres Kollegen Aziz Köylüoğlu, allen YRD-Mitgliedern und unserem Volk unser Mitgefühl aus und bekräftigen unser Versprechen, den Kampf zu verstärken.“

Bei dem Drohnenangriff sind zusammen mit Aziz Köylüoğlu drei weitere Menschen aus Rojava getötet worden, darunter zwei Angehörige der in Dirbêsiyê ansässigen kurdischen Familie Erebo. Hêva Erebo war Koordinationsmitglied von Kongra Star, der Frauenbewegung in Nord- und Ostsyrien, ihr Cousin Dilawer Erebo war zunächst in der PYD-Jugend aktiv und nahm später am bewaffneten Widerstand gegen den IS teil.