WPF: Gezielte Angriffe auf Journalist:innen sind Kriegsverbrechen

Women Press Freedom hat den tödlichen Drohnenangriff der Türkei auf Journalist:innen in Nordostsyrien verurteilt und Konsequenzen gefordert. Cihan Bilgin ist die dritte in diesem Jahr von einer türkischen Drohne getötete Journalistin.

Cihan Bilgin und Nazım Daştan von türkischer Drohne getötet

Das weltweite Netzwerk Women Press Freedom hat den tödlichen Drohnenangriff der Türkei auf Journalist:innen in Nordostsyrien verurteilt und eine unabhängige Untersuchung gefordert. Die ANHA-Korrespondentin Cihan Bilgin und der kurdische Journalist Nazım Daştan, der zuletzt für ANF von der Front am Euphrat berichtete, sind am Donnerstag in der Nähe des umkämpften Tişrîn-Staudamms bei einem Luftangriff auf ihr Auto getötet worden. Ihr Fahrer wurde bei dem Angriff verletzt.

„Diese Tragödie ereignete sich inmitten eskalierender türkischer Angriffe im Norden und Osten Syriens“, erklärte Women Press Freedom und wies darauf hin, dass Cihan Bilgin die dritte in diesem Jahr durch einen türkischen Drohnenangriff getötete Journalistin ist. Im August kamen die kurdischen Journalistinnen Gulistan Tara und Hêro Bahadîn bei einem gezielten Luftschlag auf ihr Auto in der Kurdistan-Region im Irak ums Leben.

„Wir verurteilen diesen Angriff aufs Schärfste und fordern eine sofortige, unabhängige Untersuchung, um festzustellen, ob diese Journalist:innen absichtlich getroffen wurden. Die gezielte Bekämpfung der Presse in einem Konfliktgebiet stellt ein Kriegsverbrechen dar. Die Türkei muss für die wachsende Zahl kurdischer Journalist:innen, die durch ihre Drohnenangriffe getötet und verletzt wurden, zur Verantwortung gezogen werden“, fordert Women Press Freedom.