Zahlreiche Hinweise belegen, dass die türkische Armee bei ihrer Mitte April gestarteten Invasion in Südkurdistan in massiver Form chemische Kampfmittel einsetzt. Laut einer am 15. Juli veröffentlichten Bilanz der Volksverteidigungskräfte (HPG) sind innerhalb von drei Monaten 1198 Angriffe mit Chemiewaffen verzeichnet worden, die mit thermobarischen Bomben und mutmaßlich taktischem Nuklearsprengstoff einhergingen. Hinsichtlich der verwendeten Chemiewaffen hat die Guerilla jetzt einen weiteren Beleg dokumentiert.
Das Video ist im Şehîd-Pîrdoxan-Tunnel am Girê Amêdî aufgenommen. Eine Guerillakämpferin sagt in dem Video: „Heute ist der 11. Juli 2022. Der Behälter, der hier zu sehen ist, ist in die Stellung gefallen, als der Feind am 10. Juli vorrücken wollte und unter dem Einsatz von chemischen Mitteln Sprengungen vornahm. Der Behälter hat keine Beschriftung und enthält ein Pulver.“
Die Kämpferin erläutert weiter, dass die Beschriftung auf der in den Tunnel geworfenen Kapsel verbrannt ist. Die darin enthaltene Materie habe Feuer gefangen und die Rückstände ähnelten verbrannter Kohle. „Der Feind hat die Kriegstunnel am Girê Şehîd Pîrdoxan am 10. Juli zwischen 5.30 und 7 Uhr dreimal mit Sprengstoff bombardiert und viermal chemische Mittel eingesetzt. Das hier ist der Behälter des eingesetzten chemischen Stoffes“, sagt die Kämpferin abschließend.