Gedenkveranstaltung für ezidische Revolutionäre in Şengal

Vor fünf Jahren ist Zekî Şengalî (Ismail Özden) von einer Killerdrohne getötet worden. In Şengal ist an ihn und weitere vom türkischen Staat ermordete ezidische Revolutionäre erinnert worden.

In Şengal ist mit einer Gedenkveranstaltung an wertvolle Menschen erinnert worden, die in den vergangenen Jahren im August ums Leben gekommen sind: Der ezidische Revolutionär Zekî Şengalî starb am 15. August 2018, der YBŞ-Kommandant Seîd Hesen am 16. August 2021, beide durch gezielte Drohnenangriffe des türkischen Staates. Am 17. August 2021 bombardierte die türkische Luftwaffe die Sikêniyê-Klinik in der Şengal-Region, acht Menschen wurden getötet.

Zu dem Gedenken auf dem Gefallenenfriedhof „Şehîd Dilgeş û Şehîd Berxwedan“ hatte die Autonomieverwaltung von Şengal eingeladen. Unter den Teilnehmenden waren Vertreter:innen ezidischer Einrichtungen und Organisationen, Stammesführer und geistliche Oberhäupter.

Unvergessliche ezidische Revolutionäre: Mam Zekî und Seîd Hesen

Mehrere ezidische Vertreter:innen würdigten die Gefallenen in gesonderten Ansprachen. Hemed Bişar sprach im Namen des Komitees der Familien von Gefallenen und sagte, dass der türkische Staat führende Persönlichkeiten in Şengal angreife, seit die ezidische Gemeinschaft sich organisiere und eine Selbstverwaltung hervorgebracht habe. Er erzählte von dem langen Kampf von Mam Zekî Şengalî und Seîd Hesen und würdigte ihre Verdienste mit den Worten: „Dass die Bevölkerung nach Şengal zurückkehrt und sich um die Autonomieverwaltung sammelt, ist der Arbeit dieser Gefallenen zu verdanken. Wir müssen uns hinter ihre Arbeit stellen und sie fortsetzen.“

Kinê Xidir hielt im Namen der ezidischen Frauenbewegung TAJÊ eine Rede, in der sie auf das Ziel der türkischen Angriffe einging. Die Bevölkerung solle aus Şengal vertrieben und dazu gezwungen werden, ihre organisierten Strukturen aufzugeben, so die Aktivistin: „Unsere Feinde sollten jedoch wissen, dass wir unsere Heimat nicht aufgeben und den von unseren Gefallenen geprägten Kampf fortsetzen werden. Şengal wurde mit dem Blut der Gefallenen befreit, für Verräter ist hier kein Platz.“

Für den Leitungsausschuss der Autonomieverwaltung Şengals sagte Riham Hico in einer Rede: „Als ezidisches Volk haben wir im Geiste des 15. August gekämpft, um weitere Massaker zu verhindern. Die Verdienste der Menschen, die ihr Leben für ein freies und autonomes Şengal geopfert haben, werden wir niemals vergessen. Der Feind hält an seinen Plänen fest, damit wir diesen Kampf aufgeben. Kein Ezide darf in den Dienst des Feindes treten und sein Volk verraten.“