Bewohner von Mexmûr tödlich verunglückt

Ein Bewohner des Flüchtlingscamps Mexmûr in Südkurdistan ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, vier weitere Menschen wurden verletzt. Das Auto befand sich auf dem Weg zum Krankenhaus in Silêmanî.

Bei einem Autounfall ist ein Bewohner des Flüchtlingscamps Mexmûr ums Leben gekommen, vier weitere Personen erlitten Verletzungen. Das Auto befand sich auf dem Weg zum Krankenhaus in Silêmanî. Der Unfall ereignete sich zwischen Çemçemal und Tekye. Bei dem Toten handelt es sich um Segvan Remezan Yasîn (Gundik Remo), er war Vater von vier Kindern. Ersan Kaçar (Spêrtî), Emer Kaya, Welat Kara und Firdews Bulut wurden verletzt.

Mexmûr steht seit über zwei Jahren unter einem Ambargo der südkurdischen Regierungspartei PDK. Die Bewohner:innen können nicht ins 65 Kilometer entfernte Hewlêr (Erbil) reisen und müssen zur ärztlichen Behandlung selbst bei Notfällen 245 Kilometer nach Silêmanî fahren. Bei der heutigen Fahrt handelte es sich um einen Sammeltransport von Kranken aus Mexmûr.

Im Flüchtlingslager Mexmûr, das offiziell unter dem Schutz des Flüchtlingswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) steht, leben heute etwa 13.000 Menschen. Die meisten von ihnen waren in den 1990er Jahren aufgrund der Repression des türkischen Staates und der Politik der verbrannten Erde gezwungen, ihre Dörfer in der Botan-Region in Nordkurdistan zu verlassen. Nach einer mehrjährigen Odyssee und Aufenthalten in verschiedenen Camps haben sie 1998 am Rand der Wüste das Lager Mexmûr gegründet. Die Bevölkerung bildet damit die größte kurdische Flüchtlingsgemeinschaft weltweit. Heute ist Mexmûr mit seinen tausenden Kindern, die dort in die Staatenlosigkeit geboren wurden, eine Kleinstadt und trotz Armut, stetiger Bedrohung und Angriffen – ob durch die Türkei oder den IS – ein Ort des Friedens und der kollektiven Selbstbestimmung.