Şengal: PDK bereitet neuen Einmarschversuch vor
Die südkurdische PDK bereitet offenbar einen neuen Versuch vor, mit großen Truppenkontingenten in die selbstverwaltete ezidische Şengal-Region vorzudringen.
Die südkurdische PDK bereitet offenbar einen neuen Versuch vor, mit großen Truppenkontingenten in die selbstverwaltete ezidische Şengal-Region vorzudringen.
Nach dem gescheiterten Versuch der PDK, in die selbstverwaltete ezidische Region Şengal einzudringen, bereitet die südkurdische Regierungspartei offenbar eine umfassendere Operation gegen das Gebiet vor und plant, dort mehrere Stützpunkte zu errichten. Bereits am Samstag hatte die PDK mit Waffengewalt versucht, zwei Kandidaten für die irakischen Parlamentswahlen nach Şengal zu bringen. Aufgrund der Blockaden der Bevölkerung mussten sich die Truppen wieder zurückziehen. Die PDK ist in der südkurdischen Şengal-Region verhasst, denn bevor der „Islamische Staat“ (IS) am 3. August 2014 mit seinem Genozid in der Şengal-Region begann, hatte die PDK die Bevölkerung systematisch entwaffnet und anschließend mit einem fluchtartigen Rückzug die Menschen schutzlos den dschihadistischen Todesschwadronen ausgeliefert.
Ezidische Frauenbewegung TAJÊ: „Wir werden die PDK nicht akzeptieren“
Die Selbstverwaltung von Şengal kündigte ebenso wie die Bewegung der ezidischen Frauen (TAJÊ) Widerstand an. In einer Erklärung der Frauenbewegung heißt es: „Am 3. August 2014 griff der IS infolge des Verrats der PDK Şengal an und verübte einen Genozid. Bei diesem Massenmord wurden Tausende ezidische Frauen ermordet und unzählige verschleppt. Vor den Augen der Welt wurde ein Genozid an den ezidischen Frauen verübt. Das war das Ergebnis des Verrats der PDK.
Als ob damit nicht genug wäre, griff die PDK am 3. März 2017 mit Peschmerga und Roj-Peschmerga Xanêsor in Şengal an. Die PDK setzte ihre Angriffe auf das kurdische Volk und die ezidische Gesellschaft fort. Am 9. Oktober 2020 folgte die PDK dem türkischen Willen und unterschrieb ein Abkommen mit der irakischen Regierung, mit dem der Wille der ezidischen Bevölkerung missachtet und die selbstverwaltete Region aufgeteilt werden sollte. Seitdem nehmen die feindlichen Akte gegen die ezidischen Frauen und die ezidische Gesellschaft zu.
Dieses Mal haben sie unter dem Vorwand der Wahlen versucht, in der Şengal-Region einzudringen. Sie wollten im Namen von Aşîtî Koçer, der Person, welche die PDK-Truppen kommandiert und den Verrat anführte, in Şengal einmarschieren. Die ezidischen Frauen, insbesondere die Mütter haben sich dem entgegengestellt und verhindert, dass die Peschmerga auf diesen heiligen Boden vordringen. So mussten sie sich wieder zurückziehen. Die PDK ist über ihre Niederlage erzürnt und versucht nun, mit größerer Kraft erneut nach Şengal zu kommen.
Wir appellieren an alle Kurd:innen, an die ezidischen Frauen, die Parteien und die demokratischen Organisationen. Stellt euch gegen diese Angriffe der PDK. Verflucht sei der Verrat! Es lebe der Şengal-Widerstand!“