Şengal: „Wir dulden keine bewaffnete Präsenz der PDK“

Im Vorfeld der irakischen Parlamentswahlen warnt die Autonomieleitung von Şengal vor bewaffneten Provokationen der PDK in dem ezidischen Siedlungsgebiet im Nordirak.

Die Autonomieleitung von Şengal weist darauf hin, dass bewaffnete Einheiten der PDK in die Region eindringen wollen. In den letzten Tagen seien entsprechende Hinweise eingegangen, teilt die Autonomieleitung mit und kündigt Widerstand an. In der heute veröffentlichten Erklärung heißt es:

„Nach vorliegenden Informationen will die PDK mit militärischen Kräften nach Şengal kommen und Provokationen innerhalb der Bevölkerung anzetteln. Als Autonomieleitung von Şengal betrachten wir diesen geplanten Schritt als äußerst gefährlich. Wir erklären ausdrücklich, dass die Öffentlichkeit zu dieser Provokation nicht schweigen darf. Bekanntlich befinden wir uns im Vorfeld der Wahlen im Irak. Als Autonomieleitung haben wir unseren Teil dazu beigetragen, damit die Wahlen in demokratischer und freier Form ablaufen können. Für die Zukunft des Iraks und des ezidischen Volkes erachten wir es als sehr wichtig, dass es nicht zu Vorfällen kommt. In Şengal wird die Sicherheit gewährleistet, es wird ein demokratischer Wahlkampf geführt.“

Die geplante Präsenz bewaffneter Einheiten der PDK in Şengal bezeichnet die Autonomieleitung als offene Provokation. Kurz vor der Wahl habe sich abgezeichnet, dass die Kandidaten der PDK insgesamt und insbesondere in Şengal keine Erfolgsaussichten hätten. Es sei zudem offensichtlich, dass es parteiinterne Konflikte gebe. „Diese Niederlage soll mit Krieg, Konflikten und Provokationen verschleiert werden“, so die Autonomieleitung:

„Wir erklären hiermit öffentlich, dass wir bewaffnete Kräfte der PDK in Şengal nicht dulden werden. Wir werden dagegen Widerstand leisten und es nicht zulassen, dass der Willen unseres Volkes unterdrückt wird. Sollte es zu einem Angriff auf unser Volk kommen, werden wir unser legitimes Recht auf Selbstverteidigung nutzen. Wir akzeptieren die Besatzung von Şengal nicht. Es ist auch nicht möglich, dass wir diejenigen akzeptieren, die zum Ferman [IS-Genozid von 2014] beigetragen haben. Wenn es zu Unruhen in Şengal kommen sollte, ist die PDK dafür verantwortlich. Wir appellieren an die irakische Regierung, ihrer Verantwortung nachzukommen und diese Provokation sowie die Unterdrückung des ezidischen Volkes zu stoppen.“