„Zeit der Brombeeren“: Filmcrew lehnt Auszeichnung ab

Der Guerillafilm „Zeit der Brombeeren“ ist auf dem Filmfestival in Silêmanî ausgezeichnet worden. Die Filmcrew lehnt den Preis aufgrund der offenbar auf Druck von außen erfolgten Zensur auf dem Festival ab.

Der Film Zeit der Brombeeren (Dema Dirîreşkan) des Regisseurs Haşim Aydemir ist auf dem Internationalen Filmfestival von Silêmanî mit dem Preis für die beste Cinematografie ausgezeichnet worden. Die Filmcrew hat den Preis abgelehnt und erklärt: „Wir haben unseren Film vom Festival zurückgezogen, nachdem der Film Ji bo Azadiyê willkürlich vom Festival ausgeschlossen wurde. Aus diesem Grund nehmen wir diesen Preis nicht an."

Der Film Ji Bo Azadiyê (Für die Freiheit, englischer Titel: The end will be spectacular) des kurdischen Regisseurs Ersin Çelik war offenbar auf politischen Druck kurzfristig vom Programm des 5. Internationalen Filmfestivals Silêmanî (SIFF) gestrichen worden. In der am Freitag abgegebenen Erklärung der Filmcrew heißt es weiter: „Die Filmkommune Rojava hat vor vier Tagen bekannt gegeben, dass sie Dema Dirîreşkan vom 5. Internationalen Filmfestival Silêmanî zurückgezogen hat. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem die Festivalleitung beschlossen hatte, die Vorführung des Films Ji bo Azadiyê, der ebenfalls von der Filmkommune produziert wurde, zu stoppen. Heute haben wir bei der Preisverleihung des Festivals in Silêmanî erfahren, dass unser Film Dema Dirîreşkan den Preis für die beste Cinematografie erhalten hat. Zu dieser Situation kam es, obwohl die Festivalleitung wusste, dass wir den Film vom Festival zurückgezogen hatten. Wir, die Filmcrew, nehmen diesen Preis nicht an.“ Kein kurdischer Film sollte auf irgendeinem kurdischen Festival verboten werden, so die Filmcrew.

„Zeit der Brombeeren“ basiert auf einer wahren Begebenheit und erzählt die Geschichte eines verletzten Guerillakämpfers, der auf der Suche nach seinen Kampfgefährt:innen durch die Dörfer Kurdistans wandert.