Bronzene Palme für „Ji bo Azadiyê“ in Valencia

Der Film „Ji bo Azadiyê“ des kurdischen Regisseurs Ersin Çelik über den Widerstand der zivilen Verteidigungseinheiten YPS gegen die Belagerung des türkischen Militärs in Sûr, ist auf der Mostra de Valencía mit der bronzenen Palme ausgezeichnet worden.

Der Film „Ji bo Azadiyê“ (Für die Freiheit, englischer Titel: The end will be spectacular) des kurdischen Regisseurs Ersin Çelik ist auf der Mostra de Valencía – Cinema del Mediterrani mit der bronzenen Palme ausgezeichnet worden. Die Entscheidung gab die Jury des seit 1980 existierenden Festivals, das im internationalen Wettbewerb Filme aus Mittelmeerländern zeigt, am Samstag bei der Preisverleihung in der autonomen Region Valencia bekannt.

Den Preis nahm stellvertretend für Çelik der Produzent Dîyar Hesso an. Hesso bedankte sich bei der Jury und widmete die Auszeichnung Mazdek Ararat und Rûbar Şervan. Der YPG-Kämpfer Mazdek Ararat, der zu den Mitbegründern der Filmkommune Rojava gehört, kam 2019 bei einem Verkehrsunfall in Kobanê ums Leben. Rûbar Şervan ist der Hauptdarsteller des Films. Er fiel vor einem Jahr beim Guerillawiderstand in Heftanîn.

 

Über „Ji bo Azadiyê”

„Ji bo Azadiyê”, produziert von der Filmkommune Rojava und der katalanischen Dokumentarfilmerin Alba Sotorra, thematisiert den vom Dezember 2015 bis März 2016 andauernden Widerstand der zivilen Verteidigungseinheiten YPS gegen die Belagerung des türkischen Militärs im Stadtteil Sur von Amed (Diyarbakir). Es ist die wahre Geschichte einer Gruppe junger Menschen, die Sur nach Ausrufung der Ausgangssperre nicht verließen und ihr Viertel 100 Tage lang gegen die zweitgrößte NATO-Armee verteidigten. Das Drehbuch für den Film enstand auf der Grundlage von Tagebüchern der Toten und Zeugenaussagen der Überlebenden, von denen einige sogar im Film mitspielen.

Gedreht wurde „Ji bo Azadiyê” in Kobanê, inmitten eines anderen Krieges. Seine Premiere feierte der Film auf dem 25. Internationalen Filmfestival im indischen Kalkutta. Für Aufregung hingegen hatte die Entscheidung der südkurdischen Sicherheitsbehörden gesorgt, die Vorführung des Films in Silêmanî zu unterbinden.

Der HPG-Kämpfer Rûbar Şervan (Cihan Sever) spielt in „Ji bo Azadiyê”die Rolle des Kommandanten Çiyager Hêvî (Cihat Türkan), der den Widerstand gegen die türkische Belagerung von Sur anführte. Am 25. Oktober ist er in Heftanin bei der Verteidigung Südkurdistans gegen die türkische Besatzung ums Leben gekommen. Kurz zuvor konnte er noch eine erste Version des Films im Rohschnitt sehen.