Kundgebung zum Gedenken an erschossene Frau in Celle

In Celle ist der Frau gedacht worden, die am Donnerstag vor dem Amtsgericht erschossen wurde. Die feministische Ortsgruppe „Gemeinsam Kämpfen!” machte darauf aufmerksam, dass patriarchale Gewalt an Frauen in unserer Gesellschaft nach wie vor Alltag ist.

In Celle fand am Freitag auf dem Gertrud-Schröter-Platz (ehemals Albrecht-Thaer-Platz) eine Kundgebung aufgrund des Mordes an einer Frau am Celler Amtsgericht statt. Die feministische Ortsgruppe „Gemeinsam Kämpfen!” wollte damit der ermordeten Frau gedenken und darauf aufmerksam machen, dass Gewalt von Männern an Frauen, egal aus welchen Gründen, in unserer Gesellschaft nach wie vor Alltag ist.

Video: Gemeinsam kämpfen

„Wir sind wütend. Wütend darüber, dass ein Mann eine Frau grausam getötet hat. Egal aus welchem Grund. Es gibt dafür keine Entschuldigung!“, sagte Mila Borkner von „Gemeinsam Kämpfen! Für Selbstbestimmung und demokratische Autonomie“. Gemeinsam hielten alle Beteiligten der Kundgebung eine Schweigeminute ab. Im Anschluss daran wurde dazu aufgerufen, gemeinsam zum Tatort zu gehen und in Form von Blumen, Kerzen und gemeinsamen Gedenken Beileid und Mitgefühl auszudrücken.

„Wir als feministische Gruppe wollen darauf aufmerksam machen, dass Gewalt in unserer Gesellschaft bestimmten Strukturen zu Grunde liegt und nicht zufällig passiert. Immer wieder bringen Männer, insbesondere ihre (Ex-)Partnerinnen und Ehefrauen, um“, so Borkner. Auch wenn in diesem Fall nicht von einer Beziehungstat ausgegangen wird, sei es ein weiterer Fall, in dem ein Mann beschloss, das Leben einer Frau zu beenden. „Niemand hat das Recht, über das Leben einer anderen Person zu entscheiden und das können wir nicht schweigend hinnehmen.“

Fotos: Sandra Kies