Gedenken für ermordete Kurdinnen in Istanbul
In Istanbul ist an sechs kurdische Revolutionärinnen erinnert worden, die 2013 in Paris und 2016 in Silopiya vom türkischen Staat ermordet worden sind. Die Täter sind bis heute nicht verurteilt worden.
In Istanbul ist an sechs kurdische Revolutionärinnen erinnert worden, die 2013 in Paris und 2016 in Silopiya vom türkischen Staat ermordet worden sind. Die Täter sind bis heute nicht verurteilt worden.
In Istanbul hat eine Gedenkveranstaltung für Sakine Cansız, Fidan Doğan, Leyla Şaylemez, Fatma Uyar, Seve Demir und Pakize Nayır stattgefunden. Die sechs Kurdinnen sind vom türkischen Staat ermordet worden.
Auf der Veranstaltung des Istanbuler Frauenrats der HDP und der Frauenbewegung TJA in Sultanbeyli hielt die HDP-Abgeordnete Remziye Tosun eine Ansprache, in der sie auf das Leben und den Kampf der getöteten Frauen einging. Alle sechs Frauen seien Leitfiguren im kurdischen Frauenbefreiungskampf gewesen, sie empfinde großen Respekt und Dankbarkeit für sie: „Ihr Widerstandsgeist inspiriert uns auch heute noch. Wir werden ihren Kampf fortführen.“
2013: Die Morde von Paris
Bei den am 9. Januar 2013 ermordeten Frauen, denen in Istanbul gedacht wurde, handelt es sich um Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez. Sie wurden im Auftrag des türkischen Geheimdienstes MIT im Kurdistan-Informationszentrum erschossen. Sakine Cansız war Mitbegründerin der PKK und galt bereits zu Lebzeiten als „lebende Geschichte“ des kurdischen Frauenbefreiungskampfes. Fidan Doğan war langjährige Vertreterin des KNK (Kurdistan Nationalkongress) in Paris, Leyla Şaylemez war eine Aktivistin der kurdischen Jugendbewegung. Der Täter Ömer Güney, ein Auftragsmörder des türkischen Geheimdienstes MIT, starb vor Prozessbeginn an einem Hirntumor in einem Pariser Krankenhaus. Am 11. Januar findet in Paris eine Demonstration statt, mit der eine Bestrafung der Hintermänner gefordert wird.
2016: Während Ausgangssperre hingerichtet
Am 4. Januar 2016 wurden Sêvê Demir (DBP), Pakize Nayır (Ko-Vorsitzende des Volksrates Silopiya) und Fatma Uyar (Aktivistin des Kongresses Freier Frauen, KJA) in der Kreisstadt Silopiya in Nordkurdistan gezielt von türkischen Sicherheitskräften ermordet. Zuvor war eine Ausgangssperre verhängt worden. Es folgte eine über mehrere Monate andauernde Militärbelagerung in Städten wie Amed (Diyarbakir), Şirnex (Şırnak), Cizîr (Cizre), Silopiya (Silopi) und Nisêbîn (Nusaybin), der Hunderte Menschen zum Opfer fielen. Vier Jahre danach ist die genaue Zahl noch immer nicht bekannt.