Frauengruppe verübt Anschläge in der Westtürkei

Die autonome Fraueninitiative Jinên Tîrêjên Rojê hat sich zu diversen Brandanschlägen in der Westtürkei bekannt und erklärt: „Jede Aktion gegen Anhänger der faschistischen AKP/MHP-Regierung und ihre kurdischen Kollaborateure ist legitim.“

In der Türkei verüben autonome Gruppen fast täglich Anschläge gegen staatliche Einrichtungen sowie Gebäude und Autos, deren Besitzern eine Mitschuld an den Verbrechen am kurdischen Volk gegeben wird. Eine dieser Gruppen ist die Fraueninitiative Jinên Tîrêjên Rojê, die ihre Aktionen häufig ermordeten Frauen und verstorbenen Revolutionärinnen widmet. In ihrem jüngsten „Bekennerschreiben“ geht die Initiative auf Zeynep Kınacı (Zîlan) ein, die sich vor 25 Jahren in einer Militärparade in Dersim in die Luft gesprengt hat, und alle im Juni gefallenen Revolutionärinnen ein. In der Erklärung heißt es:

„Alle unseren künftigen Aktionen in den Metropolen der Türkei sind eine Selbstkritik, die wir gegenüber den Gefallenen abgeben. Wir übernehmen das Erbe ihres Kampfes. Wir wissen, dass ein sinnvolles Leben wie das von Zîlan nur möglich ist, wenn wir uns mehr denn je für den Kampf einsetzen und ihn vergrößern. In diesem Bewusstsein werden wir uns noch besser organisieren und die Fedai-Linie überall dort verstärken, wo sich der Feind befindet. Jede Aktion gegen Anhänger der faschistischen AKP/MHP-Regierung und ihre kurdischen Kollaborateure ist legitim. Kein Verrat wird unbestraft bleiben. Wer das glaubt, befindet sich in einem fatalen Irrtum. Niemand soll mehr ruhig schlafen können. Wir werden für jede in Kurdistan abgefeuerte Kugel Rechenschaft verlangen.“

In der Erklärung listet die Fraueninitiative ihre Aktionen im Zeitraum vom 27. bis 29. Juni auf. Demnach sind in Istanbul-Eminönü mehrere Geschäfte von „faschistischen Türken“ angezündet worden. In Kocaeli-Gebze wurden Brandanschläge auf eine „Textilwerkstatt und drei Luxusfahrzeuge von MHP-Faschisten“ verübt, in Tekirdağ-Çorlu auf eine „Silikonproduktionsfabrik eines AKP-Arbeitgebers“ und in Sakarya-Akyazı auf ein Heulager und zwei Autos.