Basel: Frauen fordern Umsetzung der Istanbul-Konvention

In Basel haben Frauen gegen Femizide protestiert und eine uneingeschränkte Umsetzung der Istanbul-Konvention gefordert.

Vor dem Kantonsparlament in Basel haben Frauen die Umsetzung der Istanbul-Konvention in der Schweiz gefordert und gegen den Rückzug der Türkei aus dem internationalen Frauenschutzabkommen protestiert. Zu der Kundgebung hatte der Frauenrat der sozialistischen Partei SYKP (Sosyalist Yeniden Kuruluş Partisi) aufgerufen. Die Teilnehmerinnen hielten Fotos der in Izmir ermordeten HDP-Mitarbeiterin Deniz Poyraz in den Händen. Als Symbol für die durch männliche und staatliche Gewalt getöteten Frauen wurden Schuhe aufgestellt.

In Redebeiträgen verschiedener Frauenorganisationen wurde über die Istanbul-Konvention informiert. Das Abkommen sei schwer erkämpft worden und unverzichtbar. Der türkische Präsident Erdogan hat im Frühjahr den Rückzug aus dem Abkommen angeordnet, in der Türkei tritt die Annullierung am 1. Juli in Kraft. Dieser Schritt sei eine Belohnung für Gewalttäter, hieß es in einer Erklärung.

Die Frauen forderten auch in der Schweiz eine uneingeschränkte Umsetzung des Abkommens. Nach Angaben der Aktivistinnen sind seit Anfang des Jahres in der Schweiz Dutzende Frauen von Männern ermordet worden, alle zwei Wochen wird ein Femizid begangen.