Kurd:innen und solidarische Menschen gehen weiterhin auf die Straßen, um gegen den Einsatz von Chemiewaffen durch die türkische Armee in Kurdistan zu protestieren.
Vor dem Parlament von Ontario in Toronto haben Aktivist:innen eine internationale Intervention gegen die türkischen Kriegsverbrechen gefordert. Zu der Aktion aufgerufen hatte der Kurdische Volksrat aus Toronto. Insbesondere die westlichen Staaten und Institutionen wie die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) wurden zum Handeln aufgefordert. Der Volksrat verteilte Hunderte Flugblätter mit Informationen über die aktuelle Lage in Kurdistan und seine Forderungen.
Unterdessen setzt Xoşnav Ata seine Mahnwache vor der OPCW in Den Haag fort. Der Kurde aus Deutschland fordert seit 95 Tagen vor dem Gebäude der Organisation, dass der Tod seiner Nichte Binevş Agal (Gülperin Ata) aufgeklärt wird. Die junge Guerillakämpferin ist im Mai in Südkurdistan von der türkischen Armee mit Giftgas getötet worden. Vor einer Woche ist eine kurdische Demonstration in Den Haag von der Polizei brutal angegriffen worden.
Kundgebung in Leipzig gegen den Einsatz chemischer Waffen in Kurdistan
„Auch wenn wir nicht daran glauben, dass uns die Staaten Lösungen bringen werden, ist es nun wichtig, dass die internationale Gemeinschaft den Druck auf die beteiligten Staaten und Akteure wachsen lässt um die Angriffe zu stoppen.“ Auf diesen Aufruf der Kampagne Women Defend Rojava kamen in Leipzig am Welt-Kobanê-Tag etwa 20 Menschen zusammen, um gegen den völkerrechtswidrigen Einsatz von Chemiewaffen zu demonstrieren. Gefordert wurde ein internationales Einschreiten und eine Stellungsnahme internationaler Organisationen und insbesondere der Vereinten Nationen. Mit zwei kämpferischen Redebeiträgen wurden die Passant:innen in der Leipziger Innenstadt auf den tödlichen Einsatz von Chemiewaffen seitens der Türkei hingewiesen und zum Zuhören aufgefordert. Der dritte Redebeitrag wurde von der Gruppe Zora Leipzig gehalten und thematisierte die Bedeutung des Welt-Kobanê-Tags für den Widerstand gegen den IS .
Kundgebung in Leipzig
Wer stehen blieb, konnte die Forderungen zum Stopp des Einsatzes chemischer Waffen und dem Ende des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges in Kurdistan hören. Außerdem konnten die Bilder der 17 zuletzt durch Chemiewaffen ermordeten Kämpfer:innen angeschaut werden, welche die Drastik der Thematik unterstreichen. Die Kundgebung wurde begleitet von Gesprächen mit Vorbeilaufenden und dem Verteilen von Flyern. Am Ende der Kundgebung lief Musik und es wurden Gespräche über die aktuelle Lage sowie folgende Aktionen geführt. Am 8. November besteht in Leipzig in der Meuterei, Zollschuppenstr. 1, die Möglichkeit, eine Online-Diskussion gemeinsam im Livestream zu verfolgen, mit einer Einordnung der aktuellen Lage zu Beginn.