Aktivisten aus der Bretagne fordern Freiheit für Öcalan

Aktivisten aus der Bretagne haben die Mahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan in Straßburg übernommen. Von dem kurdischen Vordenker und seinen drei Mitgefangenen gibt es seit März 2021 kein Lebenszeichen mehr.

Aktivisten aus der Bretagne haben die Mahnwache für die Freiheit von Abdullah Öcalan in Straßburg übernommen. Die im Juni 2012 gestartete Dauermahnwache in direkter Nähe des Gebäudes des Europäischen Komitees zur Verhinderung von Folter (CPT), des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und des Europarats wird im wöchentlichen Turnus von Gruppen aus ganz Europa übernommen. Die 580. Woche wird von Hüseyin Bayat, Sedat Çetin, Serkan Menteşe, Sidar Çetin und Deniz Kırıktaş gestaltet. Die aus Nantes und Rennes angereisten Aktivisten fordern die Freilassung von Öcalan und erklärten: „Der Anführer der kurdischen Freiheitsbewegung ist seit 24 Jahren im Gefängnis und wird isoliert.“ Die Gruppe wies darauf hin, dass die Mahnwache seit über elf Jahren stattfindet, und riefen zur Unterstützung aller politischen Gefangenen auf.


Mit der Mahnwache in Straßburg wird auf die Verantwortung Europas für die ungelöste kurdische Frage hingewiesen, die in direktem Zusammenhang mit dem Umgang mit Abdullah Öcalan steht. Das Komitee zur Verhinderung von Folter (CPT) ist die einzige Institution, die Gefängnisse in den Mitgliedsländern des Europarats, einschließlich der Türkei, jederzeit inspizieren kann. Obwohl das CPT die Gefängnisinsel Imrali im vergangenen Jahr besucht hat, gibt es keine Auskünfte über die Situation und die Gesundheit von Abdullah Öcalan. Trotz der Tatsache, dass schwere Isolationshaft als anerkannte Form der Folter gilt, ergreift das CPT keine Maßnahmen dagegen. Von Öcalan und seinen drei Mitgefangenen gibt es seit März 2021 kein Lebenszeichen mehr. Der letzte Kontakt war ein aus unbekannten Gründen unterbrochenes Telefonat mit einem Bruder von Öcalan. Sein Anwaltsteam hatte zuletzt im August 2019 Zugang zu der Gefängnisinsel.