Für eine Zukunft ohne Krieg, Klimakrise und Kapitalismus
Auf dem Weltwirtschaftsforum treffen sich jährlich zahlende Mitglieder, international führende Wirtschaftsexpert:innen, Politiker:innen, Wissenschaftler:innen, gesellschaftliche Akteur:innen und Medienschaffende, um über aktuelle globale Fragen zu diskutieren. Das diesjährige Treffen steht unter dem Titel „Zusammenarbeit für das intelligente Zeitalter‟.
Winterwanderung für Klimagerechtigkeit
Die Schweizer Gruppe StrikeWEF hat unmittelbar vor dem eigentlichen Treffen eine „Winterwanderung für Klimagerechtigkeit‟ am 18. und 19. Januar geplant. Die Protestwanderung startet in Küblis mit einer Kundgebung und führt über Klosters nach Davos, wo die mehrtägige Demonstration mit einer Kundgebung endet.
Die Organisator:innen erwarten, dass zahlreiche Aktivist:innen der Klimagerechtigkeitsbewegung an der Protestwanderung und an Aktionen zivilen Ungehorsams gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) teilnehmen. Sie engagieren sich für globale Gerechtigkeit und weisen auf die Verschärfung globaler Krisen durch kapitalistische Ausbeutung, neokoloniale Praktiken und „Greenwashing” rund um das WEF hin.
Wir brauchen einen Systemwandel
Alex Sattler, Pressesprecher:in für die Proteste, begründet die Teilnahme an der Demonstration: „Ich wandere nach Davos, weil ich nicht hinnehme, dass es beim Weltwirtschaftsforum nur um Profite und den Ausbau der Macht einiger Weniger geht! Das Forum ist höchst antidemokratisch: Dort kommen fast ausschließlich Menschen zusammen, die sowieso schon viel Macht besitzen.” Betroffene Personen und Delegierte aus Regionen der aktuellen Krisen seien kaum vertreten. Sie würden nicht an Lösungen beteiligt. Statt eines solchen Forums fordert Alex Sattler: „Wir brauchen dringend einen Systemwandel: Demokratisierung, Vergesellschaftung von Konzernen, solidarische und bedürfnisorientierte Planung der Wirtschaft und global gerechte Umverteilung jetzt!“
Gemeinsam nach gerechten Lösungen suchen
Lenni R. plant an Aktionen zivilen Ungehorsams gegen das WEF teilzunehmen und kritisiert: „Für mich bleibt das Wort ‚Welt‘ in ‚Weltwirtschaftsforum‘ ein leeres Versprechen. Beim Weltwirtschaftsforum sind vor allem diejenigen, die weiterhin von neokolonialen Wirtschaftsstrukturen profitieren. Das WEF befeuert globale Ungleichheiten! Wir müssen gemeinsam mit allen nach gerechten Lösungen suchen. Das ist nicht einfach – aber besser, als denen das Feld zu überlassen, die weiter von Ausbeutung profitieren.“ Auch Tonia S. hat vor, nach Davos zu fahren, und sagt: „Das Weltwirtschaftsforum ist zur Bühne für Greenwashing geworden, auf der Konzerne und autoritäre Regime sich als Krisenlöser darstellen. Dabei sind sie es, die von den Krisen der letzten Jahre profitiert haben und Umweltzerstörung und soziale Ungleichheiten befeuern!“
Demokratisierung von Wirtschaft und globale Solidarität
Vom 17. bis 20. Januar 2025 reisen Aktivist:innen aus ganz Deutschland nach Davos, um gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) zu protestieren. Gemeinsam mit der Schweizer Gruppe StrikeWEF setzen sie sich auf einer zweitägigen Protestwanderung für globale Gerechtigkeit ein. Zu der Wanderung, die durch Schneegebiete führt und zum Start des Weltwirtschaftsforums in Davos ihren Abschluss findet, werden mehrere hundert Personen erwartet. Einige Aktivist:innen kündigten Aktionen zivilen Ungehorsams an, um sich der Ungerechtigkeit von neokolonialen Praktiken zu widersetzen. Der Zusammenschluss fordert einen Systemwandel, in dem die Bedürfnisse aller Menschen und des Planeten im Vordergrund stehen. Die Protestierenden kritisieren, dass das WEF eine exklusive Plattform für Konzerne und Superreiche darstelle, die weit entfernt von den Krisen dieser Zeit handelten. Sie analysieren den Kapitalismus als ungerechtes Wirtschaftssystem, welches durch Ausbeutung von Menschen und Natur besonders im Globalen Süden immer mehr Krisen produziere. Die Aktivist:innen träten dahingegen für eine grundlegende Demokratisierung von Wirtschaft, die Umverteilung von Vermögen sowie globale Solidarität, etwa durch Schuldenstreichungen hochverschuldeter Länder, ein.