MRGA: Internationale Front im Kampf für Klimagerechtigkeit aufbauen

Die Kampagne „Make Rojava Green Again” hat anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Rojava-Revolution einen Appell an die weltweite Klimabewegung verfasst und ruft dazu auf, eine internationale Front im Kampf für Klimagerechtigkeit aufzubauen.

Am 19. Juli feiert die Revolution von Rojava ihr zehnjähriges Bestehen. Die Kampagne „Make Rojava Green Again“, die sich für die Wiederaufforstung der Region einsetzt und Projekte für den Aufbau ökologischer Energieinfrastrukturen und die Versorgung der Bevölkerung mit unbelasteter und ungiftiger Nahrung und Wasser betreibt, hat anlässlich des bevorstehenden Jahrestags der Revolution einen Appell an die weltweite Klimagerechtigkeitsbewegung veröffentlicht. Darin ruft die Kampagne dazu auf, eine internationale Front im Kampf für Klimagerechtigkeit aufzubauen:

Liebe Klima-Jugend, liebe Bio-Bauern, Umwelt-Aktivisten und zivilgesellschaftliche Institutionen, die für eine ökologische Zukunft kämpfen,

In den letzten Jahren ist eine grüne Welle durch die Welt gegangen. Trotzdem haben wir es nicht geschafft, den Status quo des kapitalistischen Systems zu verändern. Wir werden von den Regierungen direkt in die Klimakatastrophe gesteuert, in ein System von Nationalstaaten, die den Großkonzernen und ihrer Logik der unendlichen Geld- und Machtakkumulation unterworfen sind.

Es ist an der Zeit, Konsequenzen zu ziehen. Innerhalb des Systems, dessen Kern die Unterdrückung und Ausbeutung der Natur, der Frauen und der Jugend ist, wird eine Veränderung nicht möglich sein. Die Zeit ist reif für eine revolutionäre Ausrichtung der Klimabewegung!

In wenigen Tagen, am 19. Juli, feiern wir den 10. Jahrestag der Revolution in Rojava/Nordostsyrien. Die Menschen hier haben erkannt, dass der Kern der ökologischen Frage in der Organisation der Gesellschaft liegt. Mit unermüdlicher Opferbereitschaft bauen sie eine Gesellschaft auf, die weit entfernt ist von der kapitalistischen Konsummentalität der neoliberalen Ideologie, die unseren Planeten vernichtet. Die soziale Ökologie ist eine der drei Hauptsäulen ihres Paradigmas. Eine gemeinschaftliche, nachhaltige Landwirtschaft ist das Ziel.

Wie sehr diese Revolution tatsächlich eine funktionierende Alternative und eine freie Zukunft bietet, sieht man daran, wie stark sie von imperialistischen Machthabern angegriffen wird. Deren Ziel ist es, die demokratischen Bewegungen hier zu zerschlagen; die Basisdemokratie, die für eine ökologische Welt grundlegend ist. Gerade jetzt erwarten wir eine neue und groß angelegte Invasion des türkischen Staates mit dem Ziel, Rojava zu besetzen. Er greift bereits jetzt Mensch und Natur mit seinen illegalen chemischen Waffen an, brennt Felder und Wälder nieder, bombardiert Städte und zwingt Menschen zur Flucht. Im Rahmen seines Krieges baut der türkische Staat im Norden weiterhin Dämme, nur um die Flüsse, die nach Süden fließen, abzuschneiden. Infolgedessen leidet die Gesellschaft in Rojava unter dem Mangel an Wasser. Die sich selbst versorgende Landwirtschaft, die Bäume, die neu gepflanzt werden, trocknen aus. Die Menschen bemühen sich sehr, ökologische Prinzipien zu etablieren, aber die ständigen Angriffe und Kriegsdrohungen lassen den Fortschritt nicht zu, der erreicht werden könnte.

Wir rufen euch dazu auf, Rojava zu verteidigen! Wir rufen dazu auf, Stimmen zu erheben und aktiv zu werden, sich zu organisieren und miteinander zu verbinden. Wir rufen dazu auf, uns solidarisch zu unterstützen und unser Wort zu verbreiten. Lasst uns eine internationale Front im Kampf für Klimagerechtigkeit aufbauen! Rojava kann ein Vorbild für die Menschheit sein, um Mutter Erde zu retten. Lasst uns gemeinsam dafür aufstehen!