In der Nähe von Konin in der Woiwodschaft Großpolen findet noch bis zum 21. Juli das zweite Klimacamp Obóz dla Klimatu statt. Die Region gehört zu den Gebieten mit den größten Braunkohlevorkommen Polens. Täglich werden hier mehrere Tonnen Braunkohle abgebaut. Polen ist nach Deutschland der zweitgrößte Braunkohleproduzent in der Europäischen Union. Für dieses Jahr sind mehrere Demonstrationen und Aktionen gegen den Braunkohleabbau geplant.
Das fünftägige Camp, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Klimagerechtigkeitsbewegung in Polen näher zusammenzubringen und zu stärken, hat am Dienstag begonnen. Darüber hinaus nehmen in diesem Jahr auch Aktivist*innen aus verschieden Ländern Europas teil und berichten von ihren Erfahrungen.
Vertreter*innen der ökologischen Kampagne Make Rojava Green Again nehmen ebenfalls an dem Camp teil und haben direkt zu Beginn einen zweiteiligen Workshop gehalten. Am ersten Tag wurde in das Thema der Revolution von Rojava und die Geschichte der kurdischen Freiheitsbewegung eingeführt. Dabei wurde insbesondere auf das Geschichtsverständnis der Befreiungsbewegung und die Erstehung des Patriarchats eingegangen.
Kämpfe verbinden
Am zweiten Tag ist ein Schwerpunkt auf die Themen Ökologie und Internationalismus gelegt und die Kampagne Make Rojava Green Again sowie ihre konkreten Projekte vorgestellt worden. In dem Zusammenhang wurde auch auf die Theorie Sozialökologie eingegangen und diskutiert, inwieweit ökologische Probleme unmittelbar mit sozialen Problemen verbunden sind und es deswegen zur Lösung der ökologischen Krise einen ganzheitlichen Ansatz braucht.
An den Workshops haben ungefähr 40 Personen teilgenommen. Die angesprochenen Themen sind auf großes Interesse gestoßen und auch außerhalb der Workshops wurde unter den Teilnehmer*innen des Klimacamps intensiv sowohl über die Projekte in Rojava als auch darüber, was die verschiedenen ökologischen Bewegungen von der Revolution in Rojava lernen können, diskutiert.
Das Klimacamp geht noch bis Sonntag. Die Organisator*innen rechnen fürs Wochenende mit rund 1000 Teilnehmer*innen. Aktivist*innen tauschen sich bis dahin in Workshops und Diskussionen aus. Gleichzeitig bereiten sie sich in Form von Aktionstrainings auf die fürs Wochenende angekündigten Aktionen vor.