Ein internationales Bündnis von Fridays for Future in über 18 Ländern, darunter Brasilien, Italien, Belgien, Peru, Venezuela, Deutschland und Österreich veranstaltet vom 28. bis 30. August eine Protestkampagne gegen die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes. Durch die Rodung des tropischen Regenwaldes gelangen Gigatonnen an CO2 in die Atmosphäre und das einzigartige Ökosystem droht sich in eine Savanne zu verwandeln. Die Klimagerechtigkeitsbewegung plant daher Street-Art-Aktionen und Demonstrationen, um auf die dramatische Situation aufmerksam zu machen. Die Aktionen werden Corona-konform stattfinden.
„Ohne den Amazonas-Regenwald ist die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels nicht möglich. Die Zerstörung der Lebensräume der indigenen Bevölkerung ist nicht nur eine ökologische Katastrophe, sondern auch ein Verbrechen an jenen, die den Wald zu schützen versuchen. An diesen rassistisch motivierten Angriffen tragen Deutschland und Europa durch ihre Handelspolitik eine Mitschuld“, sagt Anna Castro-Kösel, FFF-Aktivistin aus Freiburg.
„Rund ein Fünftel der Soja- und Rindfleischexporte aus Brasilien in die Europäische Union stehen im Zusammenhang mit Brandrodung im Amazonasgebiet, welche angesichts des jüngsten Mercosur-Abkommens noch weiter steigen wird. Währenddessen beschneidet die brasilianische Regierung weitere Maßnahmen zum Umweltschutz. So wurden zuletzt dem Umweltministerium die Kontrolle und die Berichterstattung untersagt. Indigenen Völkern wird der Zugang zu Trinkwasser und medizinischer Grundversorgung verwehrt. Bereits im August diesen Jahres wurden über 10.000 Waldbrände registriert”, so FFF in der Ankündigung des Aktionstages für den Amazonas.
„Wir können nicht zulassen, dass die EU dem Mercosur-Abkommen zustimmt, damit wird die Zerstörung des Amazonas weiter befeuert und Bolsonaros Verbrechen werden legitimiert. Kanzlerin Angela Merkel hat Aktivistinnen letzte Woche im gemeinsamen Gespräch zugesichert, das Abkommen in seiner jetzigen Form abzulehnen. Wir fordern nun die offizielle Zusage, dass Deutschland dieses Abkommen, auch im Rahmen der aktuellen europäischen Ratspräsidentschaft, verhindern wird!”, so Castro-Kösel.
Globaler Klimastreik am 25. September
Für den 25. September ruft FFF unterdessen zum ersten globalen Klimastreik seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie auf. Bundesweit sollen in hunderten Städten Protestaktionen stattfinden, um auf die Dringlichkeit und globale Ungleichheit der Klimakrise aufmerksam zu machen. Zudem werde es weltweit Aktionen und Streiks zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze geben. „Corona hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, eine Krise als solche zu behandeln und so früh wie möglich Maßnahmen zu ergreifen”, erklärte die Bewegung am Montag.