Erneute Überschwemmungen in Hewlêr

In der südkurdischen Metropole Hewlêr sind nach heftigen Regenfällen erneut Straßen und Gebäude überflutet worden. Der Verkehr kam zum Stillstand, alle Schulen wurden geschlossen.

Nach heftigen Regenfällen sind erneut Straßen und Häuser in Hewlêr (Erbil) von Wassermassen überflutet worden. Der Verkehr kam zum Stillstand, Autofahrer verließen in Panik vor einem weiteren Ansteigen des Wasserpegels auf den Hauptstraßen ihre Fahrzeuge. In zahlreiche Geschäfte und Wohnungen drang Wasser ein. Der Gouverneur von Hewlêr teilte mit, dass aufgrund der Flutgefahr alle Schulen geschlossen wurden.

Gewerbetreibende in der Stadt haben wütend auf die erneuten Wasserschäden reagiert. Mitte Dezember vergangenen Jahres sind in Hewlêr 15 Menschen bei einer Flutkatastrophe ums Leben gekommen. Mehrere Menschen werden bis heute vermisst. Es entstand Sachschaden in Millionenhöhe. Geschäftsinhaber machen die Regierung verantwortlich und erklären, dass es bei jedem Regen zu Überschwemmungen kommt, weil keine Schutzmaßnahmen getroffen werden.

Überschwemmungen nach Trockenperiode

Der heftige Regen hat Südkurdistan nach einer der trockensten Periode in den vergangenen Jahrzehnten getroffen. Flüsse und Seen erreichten niedrige Wasserstände oder trockneten ganz aus. Allgemein hat der Irak in den vergangenen Jahren unter einigen Extremwetter-Ereignissen zu leiden. Neben Hitzewellen und Dürren gab es auch heftige Überschwemmungen. Die Dürre führte zu starken Ernteausfällen und Mangel an Trinkwasser. Viele Landwirte gaben ihre Höfe auf und zogen in die Städte. Dies verschlechtert die Versorgungslage weiter. Die Weltbank warnte im November, dass wegen des Klimawandels ein weiterer Rückgang der Wasserressourcen des Irak um 20 Prozent bis zum Jahr 2050 zu befürchten sei.