Solidaritätsverein wirbt für mehr ökologisches Bewusstsein
In der kurdisch-alevitischen Provinz Dersim (tr. Tunceli) hat die Bildungs- und Solidaritätsvereinigung DEYDA-DER am Sonntag eine Umweltaktion unter dem Motto „Nimm deinen Müll mit, hinterlasse deine Liebe“ organisiert. Ziel der Veranstaltung war es, auf Umweltverschmutzung aufmerksam zu machen und für ein stärkeres ökologisches Bewusstsein in der Region zu werben.
Die Aktion fand im Gebiet zwischen Miski Sağ und Ana Fatma statt und wurde von zahlreichen Teilnehmer:innen unterstützt. Im Anschluss an die Müllsammelaktion wurde ein gemeinsames Picknick veranstaltet, begleitet von musikalischen Beiträgen.
„Die Natur gehört allen Lebewesen“
Zu Beginn der Veranstaltung wies der Vorsitzende von DEYDA-DER, Hasan Güler, auf die Bedeutung ökologischen Handelns und gesellschaftlichen Engagements hin. „Die Natur gehört nicht nur dem Menschen, sondern allen Lebewesen“, sagte Güler. Der Mensch habe die Verantwortung, die Umwelt zu bewahren – nicht als Erbe der Vergangenheit, sondern als Verpflichtung gegenüber künftigen Generationen. „Die Natur braucht uns nicht – wir aber brauchen sie, um zu überleben“, betonte er.

Neben der ökologischen Botschaft erinnerte Güler auch an die soziale Arbeit des Vereins. DEYDA-DER, gegründet vor zwei Jahren, unterstütze derzeit 36 Studierende mit Stipendien. Investitionen in Bildung seien „die nachhaltigste Form gesellschaftlichen Engagements“, so Güler.
Musik von Metin Kahraman
Im Rahmen des abschließenden Picknicks trat der Musiker Metin Kahraman auf, der in seiner Ansprache auf frühere kommunale Umweltaktionen verwies. Diese hätten vor der Einsetzung von Zwangsverwaltern regelmäßig mit großer Beteiligung stattgefunden. Die aktuelle Aktion sei zwar symbolisch, aber dennoch wichtig, sagte Kahraman. Gleichzeitig äußerte er Kritik an der mangelnden Infrastruktur für den zunehmenden Tourismus in der Region.
Kritische Worte zur Tourismusentwicklung
„Früher war diese Region für Landwirtschaft und Viehzucht bekannt – heute steht sie für Tourismus, doch die notwendigen Grundlagen fehlen“, sagte Kahraman. Trotz des gewachsenen Umweltbewusstseins sei die Verschmutzung von Flüssen und Naturflächen ein drängendes Problem: „Was früher als heilige Quelle galt, ist heute belastet durch Abfälle. Wir müssen handeln, bevor die Schäden irreversibel sind.“
Die Veranstaltung endete mit musikalischen Beiträgen Kahramans und einem Appell an die Öffentlichkeit, sich aktiv für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen einzusetzen.