Mesopotamian Water Forum (MWF)
Im Oktober wird die nordkurdische Stadt Amed (tr. Diyarbakır) Gastgeberin des zweiten Wasserforums Mesopotamien (MWF). Wie die Veranstalter:innen mitteilten, ist das internationale Forum vom 16. bis 19. Oktober geplant. Es soll erneut als zivilgesellschaftliche Plattform für den Austausch über Wasserpolitik, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit in der Euphrat-Tigris-Region dienen.
Das erste Forum fand im April 2019 im südkurdischen Silemanî (Sulaimaniyya) statt. Auch die zweite Ausgabe will marginalisierten Stimmen aus der Region Gehör verschaffen – darunter bäuerliche Gemeinschaften, Umweltinitiativen, Wissenschaftler:innen und Vertreter:innen betroffener Bevölkerungsgruppen.
Region mit historischer Bedeutung und dramatischen Herausforderungen
Mesopotamien gilt als Wiege der Zivilisation: Hier entstanden erste Bewässerungssysteme, Städte und staatliche Strukturen. Heute ist die Region – die Teile der Türkei, Syriens, Irans und des Irak umfasst – von Kriegen, ökologischer Zerstörung und wachsender Wasserknappheit geprägt.
„Die Herausforderungen, vor denen die Region heute steht, sind dramatischer als je zuvor“, heißt es in der Ankündigung des Forums. Kriege, Diskriminierung ethnischer und religiöser Minderheiten, die Klimakrise sowie eine auf Ausbeutung ausgerichtete Wasserpolitik der vier Anrainerstaaten hätten die Lebensgrundlagen von Dutzenden Millionen Menschen massiv beeinträchtigt und zu einem Zustand des Ökozids geführt.
Wasser als Quelle für Frieden statt Kontrolle
Das MWF verfolgt das Ziel, Wasser als verbindendes und friedensstiftendes Element zu begreifen – nicht als Mittel der politischen und wirtschaftlichen Machtausübung. Es setzt sich für eine alternative Wasserpolitik ein, die auf Nachhaltigkeit, Teilhabe und sozialer Gerechtigkeit basiert.
Zentraler Bestandteil ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zivilgesellschaftlicher Akteur:innen: Aktivist:innen, Wissenschaftler:innen, Kunstschaffende, Kommunalpolitiker:innen und Umweltorganisationen sollen sich mit Workshops, Ausstellungen und kreativen Formaten am Forum beteiligen können. Eine formelle Einladung wird in den nächsten Tagen veröffentlicht, gemeinsam mit weiteren organisatorischen Informationen.
Breites Netzwerk von Organisator:innen
Das Forum wird von einem breiten Netzwerk initiiert; zu ihnen gehören unter anderem die Ökologiebewegung Mesopotamien, die von der Partei der Völker für Gleichheit und Demokratie (DEM) geführte Stadtverwaltung Ameds, verschiedene Umweltvereine aus Nordkurdistan und der Türkei, Berufsverbände wie die örtliche Koordination der Türkischen Ingenieur- und Architektenkammer (TMMOB), die Stiftung „Rettet den Tigris“, die NGO Humat Dijlah (Schützer des Tigris) aus dem Irak, Al Masalla aus Südkurdistan sowie die Nextep-Organisation aus Nord- und Ostsyrien
Mit dem Forum wollen sie nicht nur auf die Missstände in der Wasserpolitik der Region aufmerksam machen, sondern auch konkrete Impulse für eine nachhaltige und gerechte Zukunft setzen.
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