„End Fossil: Occupy!“ kündigt „Mai der Besetzungen“ an

Mehr als 150 junge Klimaaktvist:innen von „End Fossil: Occupy!“ haben sich am Wochenende in Bern getroffen, um Erfahrungen, Ideen und Kontakte auszutauschen – und um eine zweite „End Fossil“-Besetzungswelle im Mai zu planen.

Auf Einladung der Klimagerechtigkeitsbewegung „End Fossil: Occupy!“ haben sich am letzten Wochenende mehr als 150 internationale Aktivist:innen aus unterschiedlichen Ländern im schweizerischen Bern getroffen, um eine neuerliche Besetzungswelle zu planen. Die Bewegung nutzt Besetzungen an Schulen und Universitäten als Mittel, um für den Stopp der Gewinnung und der Nutzung fossiler Brennstoffe einen gesellschaftlichen Umbruch zu forcieren. Eine erste weltweite Besetzungswelle hatte es im Herbst gegeben, auch deutsche Hörsäle waren okkupiert worden. Wie die Bewegung nun mitteilt, soll der nächste Sturm im Mai stattfinden – als „May of Occupations“, zu Deutsch: Mai der Besetzungen.

Den „Business as usual“ unterbrechen

Die Bewegung wolle den „normalen“ Alltag, den „Business as usual“ unterbrechen und das Zeitalter der fossilen Brennstoffe beenden. Das sei bei dem Wochenende in Bern besonders hervorgehoben worden. Die Teilnehmenden des Treffens kamen den Angaben nach aus Ländern wie Slowenien, Rumänien, Italien, Spanien, Portugal, Kolumbien, Sambia, den USA, Großbritannien, den Niederlanden, Tschechien, Schweden, der Schweiz, Österreich und Deutschland. Sie gestalteten ihre Zusammenkunft mit Debatten, Diskussionen, Vernetzungen und dem Vorbereiten des „May of Occupations“ auf verschiedenen Ebenen. Es herrschte reger Austausch über Mediennutzung, Fotographie, Sprecherrollen, den Aufbau von Bewegungen, Besetzungsstrategien und vielen anderen Themen, teilt „End Fossil: Occupy!“ mit.

Die Welt vom fossilen Würgegriff lösen

Zwischen September und Dezember 2022 hatte die Bewegung weltweit über 50 Schulen und Universitäten besetzt. „Im Mai werden wir noch mehr sein. Wir fordern weiterhin das Ende der Fossilen Ära und eine grundlegende ökonomische Umstrukturierung. Denn wir müssen den kapitalistischen, fossilen Wahnsinn unterbrechen, um darauf aufmerksam zu machen, dass unser Haus in Flammen steht“, zitiert „End Fossil: Occupy!“ einen Aktivisten aus Deutschland. Eine Aktivistin aus Portugal ergänzt: „Die fossile Industrie ordnet ihrem Profit alles unter und zerstört unsere Lebensgrundlage. Um ihre Macht zu zerschlagen und die Möglichkeit einer besseren Welt zu aufzeigen, besetzen wir. Wir möchten große Allianzen schmieden und laden auch Lehrer:innen, Arbeiter:innen, Künstler:innen, Wissenschaftler:innen und Bürger:innen dazu ein, unsere Besetzungen zu besuchen und mit uns den fossilen Würgegriff zu lösen.“

Hohe Diversität in Strategien, Besetzungszeiträumen und Forderungen

Als Grassroot-Bewegung hatte End Fossil: Occupy! bisher eine hohe Diversität in Strategien, Besetzungszeiträumen und Forderungen: Teilweise wurde sich mit Problemen der eigenen Universität beschäftigt, beispielsweise in Barcelona und Rotterdam. Andere Forderungen fokussierten nationale Regierungen, wie in Lissabon, wo der Rücktritt des Wirtschaftsministers gefordert wurde. Ab dem 2. Mai 2023 startet der „May of Occupations“ mit gesammelter Erfahrung, engerer Koordinierung und einer allgemein größeren Bewegung. Informationen dazu werden auf der Website https://endfossil.com stetig aktualisiert.

Auch eigene Besetzungen organisieren

„Spätestens ab Mai soll sich jede:r den Besetzungen anschließen und auch eigene organisieren, solange sich an die drei Prinzipien von End Fossil: Occupy! gehalten wird: Besetzungen sollen aus der Jugend geführt werden, Forderungen im Rahmen der Klimagerechtigkeit sein und Siege errungen werden“, betont die Bewegung. Neben dem Organisieren einer internationalen Besetzungswelle von Schulen und Universitäten haben die Teilnehmenden zudem vor, einen weiteren Kongress in Präsenz zu planen, um unter anderem über weitere Aktionen im Herbst zu sprechen.