Sand im Getriebe: Den Wandel selbst in die Hand nehmen

„Sand im Getriebe“ erklärt zum Beginn der IAA in Frankfurt: Eine Messe im Sinne der Autoindustrie wird es nicht mehr geben!

Das klimaaktivistische Bündnis „Sand im Getriebe" geht davon aus, dass die am heutigen Donnerstag in Frankfurt beginnende Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) die letzte Messe dieser Art sein wird. „Allein die Ankündigung der von uns geplanten friedlichen Blockaden der IAA hat dazu beigetragen, die gesellschaftliche Debatte um gute Mobilität zu verschieben. Eine solche Messe im Sinne der Autoindustrie wird es nach dem Protestwochen sicher nicht mehr geben.“, sagt „Sand im Getriebe"-Pressesprecherin Marie Klee.

Vor zwei Monaten hatte das Bündnis erstmals angekündigt, am Sonntag die Eingänge des Messegeländes in einer Aktion friedlichen zivilen Ungehorsams zu blockieren. Nachdem Bündnis-Sprecherin Tina Velo am Montag die Forderung einer radikalen Verkehrswende mit VW-Chef Herbert Diess diskutierte, ist sie am Donnerstag um 22.15 Uhr zu Gast in der Talkshow Maybrit Illner.

„Immer mehr Menschen nehmen nicht länger hin, wie die Automobilindustrie die Klimakrise weiter anheizt. Auch tausende Verkehrstote und Flächenfraß in den Städten akzeptieren wir nicht mehr als scheinbar unvermeidbare Kosten von Mobilität“, sagt Marie Klee. „Am Sonntag werden wir mit unseren Körpern verhindern, dass sich Konzerne und Politik sich für ihr bisheriges Versagen feiern. Die IAA trägt nichts zu den drängenden Fragen der zukünftigen Mobilität bei. Sie sollte daher aufgegeben werden, genauso wie das zerstörerische Verkehrssystem, das dort verkauft wird!“

Erst heute zu Beginn der IAA veröffentlichte der SWR neue Vorwürfe gegen Volkswagen, illegale Abschaltvorrichtungen auch in neueren VW-Modellen verbaut zu haben.

Dazu Pressesprecherin Tina Velo: „Die kurzfristige Profitlogik der Autokonzerne lässt keine echte Veränderung zu. Deshalb brauchen wir jetzt die Verkehrsrevolution! In vielen Bereichen wäre diese schon jetzt umsetzbar – mit deutlich weniger Autos, dafür aber einem großen Plus an Lebensqualität durch ruhige, saubere und sichere Städte. Dazu braucht es aber schnelle und drastische Entscheidungen. Mit unserer Blockade werden wir zeigen, dass wir uns nicht länger mit leeren Versprechungen hinhalten lassen, sondern den Wandel lieber selbst in die Hand nehmen!“

„Sand im Getriebe" ist ein Bündnis aus verschiedenen klima- und verkehrspolitischen Gruppen. Das Bündnis fordert autofreie Städte, kostenlosen ÖPNV sowie einen massiven Ausbau von Fahrradinfrastruktur.